Einmal dreht sie richtig auf, will demonstrieren, was ihre Anlage so draufhat, denn um die soll es hier gehen. Léa Linster hat eine Schallplatte von Chet Baker aufgelegt und nun schallt "My Funny Valentine" über die schwarzglänzenden Standlautsprecher in voller Lautstärke durch das Haus und die weit geöffneten Terrassentüren nach draußen. An die 100 Dezibel dürften es sein, das ist nah an Kreissäge, bei 120 Dezibel ist die Schmerzgrenze fürs menschliche Gehör erreicht. Das hier aber ist Wohlklang für die Ohren, satt, voll, tief. Léa Linster, Perfektionistin nicht nur in der Küche, reguliert noch ein bisschen die Bässe und die Balance. "So, jetzt passt es", ruft sie gegen Chet an, lehnt sich zufrieden im knallroten Sofa von Roche Bobois zurück und strahlt. "Super, nicht wahr? Ach, ich kann mich wirklich jedes Mal aufs Neue freuen über den tollen Sound." Und es macht ihr offenbar sichtlich Spaß, ihr Wohnzimmer in eine Konzerthalle zu verwandeln.
Schallplatten hören mit Léa Linster:"Sind ja weit und breit keine Nachbarn da, die sich beschweren könnten"
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Mit 69 Jahren dreht die Luxemburger Sterneköchin und Fernsehjurorin richtig auf, nicht nur bei der Musik.
Von Christine Mortag
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