Erster Versuch: Gerät auspacken, umschnallen, loslaufen. Geht nicht, das Sportband muss installiert und aufgeladen werden. Na gut. Zweiter Versuch: Gerät installieren, zwei Stunden warten, loslaufen. Geht nicht, der Computer hat ein zu altes Betriebssystem. Langsam nervt es. Dritter Versuch: Neueren Computer suchen, installieren, laden - endlich. Das Sportband ist ein Gummiarmband, in dem ein USB-Stick mit Nummern-Display steckt. Der empfängt die Signale eines Sensors, den man bei Nike-Schuhen in einer roten Plastikwanne in der Innensohle verschwinden lassen kann. Was eine Frechheit ist, weil man sich ja wohl nicht von seinem Schrittzähler die Schuhmarke diktieren lassen will. Hat man das Sportband (60 Euro, ohne Schuhe) installiert und nochmals bestätigt, dass man keine Nike-Werbemails haben will, ist es ein einfaches, nettes Gerät. Zwei Knöpfe, leider keine Display-Beleuchtung, aber großartiges Design - man möchte ständig "Beam me up, Scotty" in das Band flüstern.
Das Sportband errechnet aus Zeit und Schritten noch Geschwindigkeit und Kalorienverbrauch. Daraus zaubert die Nikeplus-Website eine Grafik und bietet dem glücklichen Läufer an, die Leistung in die große Welt zu posaunen, via Facebook, Twitter oder in die weltweite Nikeplus-Laufgemeinde. Für Verbissene mag das Kinderkram sein, für andere ist es gesunde Unterhaltung. Wenn nicht überall dieses penetrante Logo wäre.
Fazit: Sehr viel Nike, sieht gut aus, ist funktionsarm - aber so was von Web 2.0, dass es schon wieder Spaß macht.
Autor: Carsten Matthäus