Lanvin bei H&M:Couture? Wohl eher nicht

Die neue H&M-Designerkollektion hängt seit heute in den Filialen. Auf dem Laufsteg haben sich die Cocktailkleider von Alber Elbaz bereits bewährt. Im Billigladen werden sie es schwerer haben.

Kathrin Hollmer

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Die neue H&M-Designerkollektion ist ab heute in den Läden. Auf dem Laufsteg haben sich die Cocktailkleider bereits bewährt. Ob sie das auch im Billigladen schaffen, bleibt abzuwarten.

Erste Feuerprobe der Lanvin-Kollektion für H&M: Im New Yorker Hotel The Pierre wurde am nur 400 geladenen Gästen die Lanvin for H&M Haute Couture fashion show präsentiert.  

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Alber Elbaz ist seit 2001 Chefdesigner von Lanvin - dem ältesten Couturehaus der Welt und derzeit dem angesagtesten. Gegründet wurde das Label 1889 von Jeanne Lanvin und stand für den typischen Pariser Luxus, bevor die Marke im 20. Jahrhundert lange Zeit kaum beachtet wurde.

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Mit seinen femininen, dramatischen und üppig drapierten Cocktailkleidern, den hochwertigen Stoffen und raffinierten Schnitten von Alber Elbaz hat sich das Label Lanvin heute wieder an die Spitze der Mode katapultiert - in der H&M-Kollektion klappt das nicht ganz.

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Alber Elbaz' Markenzeichen ist die Riesenschleife. In groß und klein tauchen die Schluppen in der H&M-Kollektion immer wieder auf. Mit zusätzlichen Applikationen wie Glitzersteinchen und einem etwas inflationär gebrauchten Lagen-Look wirken die Kollektionsteile aber viel überladener als die feinen Kreationen von Alber Elbaz für Lanvin.

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Was Alber Elbaz' Couture-Kreationen aber wirklich ausmacht, die feinen Stoffe und die hochwertige Verarbeitung, kann H&M nicht nachahmen. Das beweist ein Besuch bei der Kollektionspräsentation bei H&M: Die Stoffe sind kratzig, steif - an Pariser Couture ...

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... denkt keiner mehr, wenn die Kleider an der Stange hängen. Dafür müssen die Cocktaildresses mit einem Verkaufspreis von durchschnittlich 150 bis 200 Euro einfach zu billig hergestellt werden.

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Das gilt auch für die wenigen Männersachen in der Kollektion, bei denen der Smoking als Tagesgarderobe interpretiert (der Blazer für durchschnittlich 130 Euro) den Höhepunkt darstellt.

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H&M holt sich seit 2004 die weltbesten Designer für ein Gastspiel ins Kreativteam. Den Anfang machte 2004 Karl Lagerfeld mit einer Kollektion ganz in Schwarz. Nach Stella McCartney, Victor & Rolf und Roberto Cavalli folgten 2008 Rei Kawakubo für Comme des garcons, 2009 Matthew Williamson und Jimmi Choo und 2010 Sonja Rykiel. Jetzt sind die Entwürfe von Alber Elbaz für Lanvin in den H&M-Läden erhältlich.

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Zweck der Kooperationen mit Luxusdesignern ist es, mit einem Hauch von "Haute Couture" das eigene Image aufzupolieren. Die Designer andererseits können ihre Mode einem breiten Publikum zugänglich machen, das sonst kaum Chancen hatte, einen echten "Lanvin" zu tragen.

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Alber Elbaz spielt in seinen Lanvin-Kollektionen gerne mit kräftigen und fröhlichen Farben. Bei der H&M-Kollektion setzten die farbenfrohen Cocktailkleider diese Vorliebe ganz gut um.

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Ansonsten verkörpern vor allem das unkonventionelle Foto-Shooting und die auffälligen Accessoires wie Sonnenbrillen und lange, schwarze Handschuhe den für das Pariser Modehaus so typischen kühlen Glamour.

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Höhepunkt der H&M-"Couture"-Schau in New York: ein Hochzeitskleid. Schon bei der Designerkollektion 2006 von Victor & Rolf war das Herzstück der Kollektion ein Brautkleid und sofort vergriffen - und gekauft vor allem von Frauen, die gar nicht beabsichtigten zu heiraten. Mal sehen, ob es bei der Lanvin-Kollektion auch so sein wird. Einen Hauch Couture versprühen die Kollektionsteile in jedem Fall.

© sueddeutsche.de/holl/aro/bön
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