Wäre heute ein normaler Tag, dann hätte ihr Wecker um halb vier geklingelt. Sie hätte sich Kaffee gemacht, wäre ins Bad gegangen und zum Auto, und dann hätte sie um Punkt fünf den Laden aufgesperrt. Sie hätte Zeitschriften und Reiseführer an müde Menschen verkauft, die dann in die erste Maschine nach Mallorca gestiegen wären. Aber normal ist ja schon sehr lange nichts mehr, und deshalb steht Michaela Kollmeier nicht im Zeitschriftenladen im Terminal 1 im Münchner Flughafen, sondern davor. An der Tür hängt ein Schild: "Geschlossen". Kollmeier schluckt. "Beschissenes Gefühl", sagt sie.
Sinn der Arbeit:"Ich hab ja Zeit"
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Anfangs freute sich Michaela Kollmeier noch über die vielen freien Stunden. Doch nach einem Jahr in Kurzarbeit vermisst sie nicht nur ihren Job in einem Zeitschriftenladen im Münchner Flughafen, sondern so viel mehr.
Von Benedikt Peters
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