Krieg:Mitgenommen

Lev und Nazar für die Kinderseiten
(Foto: Ksenia Levterova)

Wer flieht, muss jede Menge daheim zurücklassen. Hier erzählen Kinder und Jugendliche, was sie retten konnten. Diesmal: Nazar, 12, aus Kiew in der Ukraine. Er lebt seit vier Wochen in München und hat seinen Kater Douglas dabei.

Protokoll: Kathrin Schwarze-Reiter

"Mein Kater heißt Douglas - nach einem berühmten Ingenieur, der eines der ersten Flugzeuge baute. Meine ganze Familie ist total verrückt nach Flugzeugen, daher mussten wir unser erstes Haustier nach ihm nennen. Als der Krieg in der Ukraine begann, floh ich mit meiner Mama und meinem jüngeren Bruder Lev nach Griechenland zu Bekannten. Alles ging so schnell, dass wir Douglas nicht mitnehmen konnten. Erst später trafen sich meine Mama und mein Papa an der Grenze und er übergab ihr unser Auto. Mein Papa muss leider in der Ukraine bleiben, aber unser Kater saß im Auto! Das war wahnsinnig schön für mich, denn er ist für mich wie ein weiterer, kleiner Bruder. Er tröstet mich, wenn ich traurig bin und wenn ich meinen Papa und meinen Opa vermisse. Er kuschelt sich dann zu mir ins Bett, und ich streichle ihn. Sein Schnurren ist beruhigend, sein Fell ganz weich. Inzwischen wohnen wir in München, weil wir in Athen nicht bleiben konnten. Douglas gefällt es hier aber ohnehin viel besser, weil es kühler ist."

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