Es ist nur ein Blatt Papier, offenbar eilig mit ein paar Zeilen beschrieben, am 11. Dezember 1941. „Lieber Bruder, da ich von dir immer noch keine Antwort erhielt, kenn ich mich gar nicht mehr aus. Wie geht es dir denn? Ich möchte dich ja auch besuchen aber weiß nicht ob man darf. … wie ist es bei dir wo du doch immer geantwortet hast.“ Franz Pfund, mein Urgroßvater, war zu Recht beunruhigt, drei Monate lang war sein Bruder Karl schon im Konzentrationslager Flossenbürg inhaftiert. Kurz darauf kam der Brief zurück nach Bichl in Oberbayern, mit dem Vermerk „Gestorben“.
Nationalsozialismus:Verschwunden in Flossenbürg
Lesezeit: 10 Min.

Wenig war bekannt über das Schicksal des Astrologen und Nazigegners Karl Pfund, eines einfachen Mannes, den der NS-Staat ermorden ließ. Unsere Autorin hat sich auf die Suche nach ihrem Urgroßonkel gemacht.
Von Johanna Pfund

Erinnerungskultur:Passiver Widerstand
In der KZ-Gedenkstätte Dachau stellt Christoph Wilker sein Buch „Die unbekannten Judenhelfer“ vor. Es erzählt die Geschichte der Zeugen Jehovas, die in der NS-Zeit selbst wegen ihres Glaubens verfolgt wurden – und doch immer wieder auch anderen Verfolgten halfen.
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