Süddeutsche Zeitung

Kindertipp:Graffiti sprühen

Lesezeit: 1 min

Jeder kann irgendwas besonders gut. Hier erzählen Leserinnen und Leser der SZ-Kinderseiten, was es bei ihnen ist. Luis, 14, weiß zum Beispiel, wie man auch legal Graffiti sprayen kann und wo man am besten gerade Linien übt.

Protokoll:  Hannah Weber

Ein cooler Künstlername

In den Ferien habe ich einen Streetart-Kurs gemacht, in dem ich viel über verschiedene Möglichkeiten gelernt habe, Kunst in der Stadt zu machen. Das geht zum Beispiel mit Graffiti. Wer ein Graffito sprüht, braucht unbedingt einen Tag - das spricht man aus wie Täg. Das ist so was wie ein Erkennungszeichen oder eine Unterschrift, die man neben seine Graffiti sprüht, um zu zeigen: das war ich. Mein Tag ist das Wort Zoom, ist mir einfach spontan eingefallen.

Die passende Wand finden

Graffiti sieht man oft an Bahnhöfen, Mauern oder auch an Wohnhäusern. Das ist aber meistens verboten, und man kann richtig Stress kriegen, wenn man erwischt wird. Aber es gibt in vielen Städten auch Wände, an denen das Sprayen erlaubt ist, da muss man einfach mal bei der Stadt fragen. Wer keine Wand hat, kann auch auf ein großes Plakat sprühen. Das sollte man zur Übung sowieso machen: Vor allem gerade Linien sprühen ist nämlich verdammt schwer.

Meinung en ausdrücken

Man kann alles Mögliche an eine Wand sprühen: Symbole, Texte, Comics, Bilder. Viele Streetartists wollen mit ihren Kunstwerken ihre Meinung ausdrücken oder wichtige Themen ansprechen. Banksy macht das zum Beispiel, er ist der wohl bekannteste Streetart-Künstler der Welt. In der Ukraine hat er ein Mädchen auf eine Wand gesprüht, und es sieht so aus, als würde sie auf den Trümmern Handstand machen. Ich glaube, damit will er den Menschen dort Hoffnung machen und sagen: Stoppt den Krieg!

Das bessere Museum

Durch die Stadt zu laufen und Straßenkunst anzuschauen ist ein bisschen wie ein Museum zu besuchen - nur viel cooler. Auf der Straße entscheidet nämlich kein Museumschef, welches Kunstwerk gut oder wichtig genug ist, um ausgestellt zu werden. Da kann jeder Kunst machen. Wenn man ein cooles Kunstwerk findet, kann man ein Foto davon in der Streetart Explorers Gallery der Uni Hamburg hochladen. Das ist ein Fotoalbum im Internet. Je mehr Menschen mitmachen, desto größer und spannender wird die Bildersammlung und desto mehr kann man aus der Kunst lernen.

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Quelle:
SZ vom 25.02.2023
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