Kindertipp:Fechten lernen

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Jeder kennt sich irgendwo besonders gut aus. In der Rubrik "Kindertipp" verraten Leserinnen und Leser ihre Tricks im Alltag. Diesmal erzählt Mads, 11, vom Fechten und warum das nur sehr wenig mit den Piratensäbeln aus den Filmen zu tun hat.

Protokoll: Katrin Freiburghaus

Vorbildern vertrauen

Als ganz kleines Kind war ich Piraten-Fan. Mit sieben hab ich meinen Uropa besucht und ein Florett bei ihm im Keller gefunden. Damit hab ich dann natürlich rumgefuchtelt, und mein Papa meinte, dass es das als Sport gibt. Wir haben uns Videos angeschaut - und ich bin fechten gegangen.

Ein bisschen Verbotenes tun

Fußball ist nichts für mich. Wenn da einer was falsch macht, ist gleich die ganze Mannschaft traurig. Das ist mir in meiner Freizeit zu viel Verantwortung. Wenn man beim Fechten einen Fehler macht, betrifft es nur einen selbst. Fechten ist gut, wenn man nicht genau festgelegt ist, welchen Sport man machen will, weil alles Mögliche drin ist: Balance, Kraft, Schnelligkeit, und ich hab bessere Reflexe! Letztens ist was vom Sofa gefallen, und ich hab es geschnappt, bevor es auf den Boden geknallt ist. Außerdem finde ich es cool, wenn der Sport ein bisschen verboten ist. Man macht ja was, das man als Kind eigentlich nicht darf: mit Schwertern kämpfen. Und ein Florett hat außer meinem Uropa sonst auch niemand zu Hause.

Piraten übertrumpfen

Man bekommt nicht gleich eine Waffe in die Hand. Ich hatte am Anfang ein Gummi-Florett, weil man die ganzen Schritte lernen muss. Wenn man das nämlich nicht kann, macht man später alles falsch - so wie die im Kino. Gegen die gewinnt man schon mit elf. Jack Sparrow zum Beispiel würde ich von Bord schmeißen, weil der total falsch steht. Ich steh stabil - der nicht. Der stolpert bei der erstbesten Gelegenheit. Und wenn die dann losfechten! Die können nicht mal einen ordentlichen Ausfall. Wenn ich das sehe, muss ich lachen. Natürlich erst seit ich selber fechte.

Einfach anfangen

Anfangs bekommt man eine Übungsausrüstung, später muss man eine kaufen, aber die gibt es auch gebraucht. Jeder kann einfach so anfangen. Wenn man Linkshänder ist, hat man Vorteile, weil die meisten Gegner rechtshändig sind und einen dann schlechter erwischen. Die Waffe darf man nie draußen benutzen und nicht auf den Gegner richten, solange der keine Maske auf hat. Deshalb ist Fechten überhaupt nicht gefährlich - es sieht nur so aus.

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