Fünf Söhne, die wie kleine Tornados durch das Haus stürmen und manchmal ähnlich viel durcheinanderwirbeln - das ist der Alltag von Nathan Ripperger und seiner Frau Christine. Er arbeitet als Grafiker und Videoproduzent und als solcher fiel ihm auf, wie seltsam die Sätze klingen, mit denen er seine Söhne Noah, Owen, Micah, Liam und Rory ständig ermahnen muss. Also begann er, sie aufzuschreiben und zu illustrieren. Beim Verlag Ten Speed Press erscheinen sie jetzt als Buch: Things I've said to my children. "Als ich es mit meinen Kindern durchgeschaut habe, haben sie viel gekichert. Sie finden ihr Verhalten immer noch witzig", sagt Ripperger, der im US-Bundesstaat Iowa lebt.
Es gebe einfach viele Regeln, die Erwachsenen vollkommen klar sind, aber Kindern erst einmal beigebracht werden müssen, so Ripperger. Wie zum Beispiel, dass man keinen Sirup auf den Hund schüttet.
Als Vater formuliert Ripperger Sätze, die in einer anderen Situation total verrückt klingen würden - zum Beispiel, dass man keinen Thunfisch auf Spinnen an der Wand wirft. "Es sind Wörter, die eigentlich nie gemeinsam in einem Satz auftauchen sollten - aber als Elternteil kombiniert man sie plötzlich."
Inzwischen schreiben Ripperger viele fremde Eltern an, die ähnliche Situationen erleben. "Das ist sehr beruhigend - ich habe immer geglaubt, dass meine Kinder die einzigen sind, die an allem lecken", sagt Ripperger.
Wenn er sich mit Eltern aus dem eigenen Bekanntenkreis unterhalte, würden die eher ihre Kinder loben, die so gut in der Schule seien: "Die Leute erzählen nur, was gut funktioniert. Und nicht von den komischen Situationen." Zum Beispiel, wenn die Söhne den Toilettenaufsatz für Kinder als Krone tragen und danach im Wohnzimmer liegen lassen.
Als Vater komme man sich manchmal vor wie der größte Spielverderber, erzählt Ripperger. Den ganzen Tag sage er Nein zu seinen Kindern, wenn die gerade ziemlich viel Spaß haben. Als er einmal mit seinen Söhnen in einem Kaufhaus war, fand einer von ihnen einen überdimensional großen Plüschpinguin. Er setzte sich darauf und wollte nicht mehr aufstehen - bis Nathan "Hör auf, auf dem Pinguin zu reiten, wir gehen jetzt", sagte.
Aber egal, wie oft er seine Kinder ermahnen muss: Er freue sich auch dann über seine Söhne, wenn sie sich gerade mit Spargel bekämpfen. "Sie zeigen mir jeden Tag, wie viel Spaß man haben kann und wie toll die verrücktesten Dinge noch sind."
Mit seinem Bilderbuch wolle er sich auch selbst immer wieder daran erinnern kann, wie seine Söhne zum Beispiel mit den Zehen essen wollten. "Die Zeit verfliegt so schnell, der Alltag geht immer weiter", sagt Ripperger, "und ich will all diese Momente nicht vergessen." Trotzdem habe er gehofft, dass seine größeren Söhne irgendwann zu Vorbildern für die kleinen werden. Leider hätten sie aber eher witzige Ideen, was die so anstellen könnten. Vielleicht muss Ripperger bald noch absurdere Sätze sagen. Wenn ja, werden wir wohl davon erfahren.