Wenn es gut läuft für Thomas Hillers, dann ist er schneller als das Internet. Bei dem Katzenbaby im Mixer zum Beispiel, da ist ihm das gelungen. Er entdeckte das Video vor etwa zwei Jahren, als er auf seinem Diensthandy mal wieder so tat, als wäre er nicht der 35-jährige Lehrer, der er tatsächlich ist. „Dieses Gerät habe ich nur für meine Recherchen, das darf ich versauen“, sagt er und zieht ein iPhone 13 aus der Hosentasche. Etwa eine Stunde am Tag ist er damit im Netz unterwegs und versucht, sich wie ein Teenager zu verhalten. Denn das ist das Problem, wenn Eltern wissen wollen, was ihre Kinder im Internet erleben: Die digitale Welt ist personalisiert, wird von Algorithmen, Cookies und KI gesteuert. In den sozialen Netzwerken bewegt sich jeder in seiner eigenen Realität.
Social-Media-Inhalte:Für Erwachsene nur schwer zu ertragen
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Thomas Hillers arbeitet als Social-Media-Coach an einer Gesamtschule. Nur wenige wissen so gut, wie es den Jugendlichen mit dem, was sie im Netz sehen, wirklich geht - und wo die Gefahren liegen.
Von Barbara Vorsamer

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