Klimaschutz:Verzicht, der neue Kampfbegriff

Verzichten
(Foto: Imago/Panthermedia/Agefotostock/Collage:SZ)

Je mehr die Klimakatastrophe sichtbar wird, desto schriller wird der Ton derer, die Raserei, Fleischkonsum und Billigflüge verteidigen. Dabei liegt im Verzicht auch die Chance auf ein besseres Leben - für jeden.

Essay von Kathrin Hartmann

Anfang des Jahres sorgte Saskia Esken für einen Eklat, ja, gar für eine "Kriegserklärung an einen Großteil des Volks". Das warf ihr zumindest die Zeitung Die Welt vor. Ihr Vergehen: Die SPD-Vorsitzende hatte in einem Interview gesagt, dass wir "darüber nachdenken müssen, wie wir von manchem weniger haben können, ohne Lebensqualität zu verlieren, und manchmal welche dazugewinnen. Das gilt fürs Fahren, fürs Fliegen und auch fürs Fleisch". Das ist ein so wahrer wie harmloser Satz, denn dass all dies drastisch reduziert werden muss, um die Folgen der Klimakrise und des Artensterbens überhaupt nur eindämmen zu können, ist ja längst Konsens in der Wissenschaft und auch - zumindest in Teilen - der Gesellschaft. In den rechten Netzwerken aber kursierte schnell ein gefälschtes Esken-Zitat "Es wird Zeit, dass die Deutschen Verzicht lernen!" Dieser Satz, den sie so eben nie gesagt hat, wurde sodann im Wahlkampf von Politikern der CDU und FDP in den sozialen Medien fleißig geteilt.

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