Jazz mit Michelle Obama:Schöne Töne aus dem Weißen Haus

Neues aus der Pennsylvania Avenue Nummer 1600: Michelle Obama lädt zu Konzerten nach Hause - und natürlich kommen da illustre Musiker.

Mirja Kuckuk

Michelle Obama kann sehr viel mehr als die neue amerikanische Mode-Ikone geben und weltweit ihren Charme versprühen. Eigentlich muss die First Lady und studierte Juristin das nicht beweisen, aber ihre Interessen scheinen nun einmal so breit gefächert und ihr Engagement so überschwenglich, dass ihr immer Neues einfällt.

michelle obama, töchter sasha und malia, jazz; Reuters

Begeisterte Zuhörer in der ersten Reihe: Michelle Obama mit ihren Töchtern Sasha und Malia

(Foto: Foto: Reuters)

Gerade aus Paris zurückgekehrt - wo sie mit der Familie ihrem Kunstinteresse nachging und das Centre George Pompidou besichtigte - veranstaltet sie jetzt eine Serie von Konzerten im Weißen Haus.

Wie die New York Times berichtet, lud die First Lady am Montag Nachmittag 150 Jazz-Musikstudenten in die Pennsylvania Avenue Nummer 1600. Sie nahmen an Workshops zu den Themen "Amerikas Geschichte und Jazz", "Die Syntax von Jazz" und "Das Blues-Experiment und Jazz" teil. Niemand Geringeres sollte ihr Lehrer sein als Wynton Marsalis, einer der größten Jazztrompeter der Gegenwart und zweiter von sechs musizierenden Söhnen der Marsalis-Familie. Und selbst das Familienoberhaupt, der 74-jährige Jazzpianist Ellis Marsalis ließ den Nachwuchs von seinem Können profitieren. Mit ihnen musizierte der 61-jährige Kubaner Paquito D'Rivera, einer der besten Jazz-Klarinettisten und -Saxophonisten weltweit.

Beim anschließenden gemeinsamen Auftritt im East Room, dem größten Raum im Hauptgebäude des Amtssitzes, blieb manchem Nachwuchssaxophonisten die Spucke weg - ob der illustren musikalischen Begleitung - und der Prominenz in der ersten Reihe. Denn dort lauschten die First Lady und ihre Töchter Sasha und Malia den Jazzklängen. "Es war verrückt", sagte anschließend ein 17-jähriger Musiker aus New Orleans.

Auch sein Lehrer Kyle Wedberg, der Präsident des New Orleans Center for Creative Arts, war von Michelle Obamas Gastfreundschaft überwältigt: "Das Event hat gezeigt, dass das Weiße Haus für jedermann offen ist." 14 seiner Schüler hatte Wedberg mitbringen dürfen und er war anschließend überzeugt: "Wir haben heute 14 Leben verändert."

Die Gastgeberin selbst hielt sich hingegen an dem musikalischen Nachmittag zurück. Wenige, natürlich wohlüberlegte Worte sagte sie in ihrer vierminütigen Ansprache, die von ihrer Liebe zur Musik zeugte: "Jazz ist wohl das beste Geschenk, das Amerika der Welt gemacht hat" und "Es gibt kein besseres Beispiel für Demokratie als ein Jazz-Ensemble".

George W. Bush liebte Country, bei den Obamas gibt es Jazz zu hören. Aber nicht nur! Das Haus soll offen für alles und jeden sein, deshalb plant Michelle Obama bereits das nächste Konzert. Auf dem wird dann Country gespielt. Es geht eben demokratisch zu im Hause Obama.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: