Gletscher-Unglück:Katastrophe Tourismus?

Gletscher-Unglück: 10,4 Grad hatte es am Unglückstag oben auf der Marmolata - ein Rekordwert.

10,4 Grad hatte es am Unglückstag oben auf der Marmolata - ein Rekordwert.

(Foto: Guglielmo Mangiapane /Reuters)

Tödliche Unglücke wie am Marmolata-Gletscher ändern nichts daran, dass immer mehr Menschen Urlaub in den Bergen machen - und zwar nicht trotz, sondern wegen des Klimawandels. Eine Reise in die Dolomiten und die Frage, wie das weitergehen kann.

Von Titus Arnu

Ist das hier das Hochgebirge oder der Strand? Neben der Marmolata-Hütte sonnen sich junge Frauen im Bikini. Es ist 20 Grad warm auf 2000 Metern. Rennradler schälen sich schwitzend aus ihren triefnassen Trikots. Hunde liegen hechelnd im Schatten unter den Bierbänken. Der Stausee neben der Hütte ist fast leer. Von der sonnigen Terrasse am Fedaia-Pass hat man einen Panoramablick auf den 3343 Meter hohen Gipfel und die graublau in der Sonne schimmernden Eisflächen. Knapp unterhalb des höchsten Punktes aber klafft ein riesiges Loch: Hier ist am vergangenen Sonntag eine gewaltige Masse Eis und Gestein vom Marmolata-Gletscher abgebrochen. Die Lawine raste mit Tempo 300 in Richtung Tal und riss mindestens zehn Menschen in den Tod.

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