Internetnutzung:Kinder, was geht auf Youtube?

Lesezeit: 10 min

Ein Foto aus dem Video, mit dem Deutschlands erfolgreichste Youtuberin, Bianca Heinicke von "Bibis Beauty Palace", gegen Homophobie eintritt. (Foto: Bianca Heinicke/Bibis Beauty Palace)

Kinder sehen nicht mehr fern, sie sehen Youtube. Ein Gespräch mit jungen Nutzern und einem Youtube-Star über Videos, zweijährige Fans und Vorbilder, die Werbung machen.

Von Hannah Beitzer, Köln

Nele, Luna und Bibi begrüßen sich: Umarmung, Lächeln, hi, kommt rein! Als wären sie Freundinnen. Dabei sehen sie sich zum ersten Mal und sind sehr unterschiedlich. Nele ist 13 Jahre alt, geht in die achte Klasse. Luna ( Name von der Redaktion geändert) ist elf Jahre alt. Sie geht in die siebte Klasse. Und Bibi heißt eigentlich Bianca Heinicke, ist 22 Jahre alt und eine bekannte Filmemacherin. Fast zweieinhalb Millionen Menschen haben ihren Youtube-Kanal "Bibis Beauty Palace" abonniert, die meisten davon Mädchen im Alter von Nele und Luna.

Die meisten Eltern wissen inzwischen, dass es Youtube-Stars gibt, dass ihre Kinder lieber auf der Online-Videoplattform unterwegs sind, als Fernsehen zu gucken. Was viele Erwachsene allerdings nach wie vor nicht verstehen: Was zum Teufel finden die Kinder daran, ganz normalen Mädels und Typen zuzuschauen, wie sie ganz normale Dinge tun: rumblödeln, sich schminken, Spiele spielen? Wir haben mit Nele, Luna und "Bibi" darüber gesprochen.

Immer was Neues - die Faszination Youtube

SZ: Was ist so toll an Youtube?

Nele: Es gibt dort ziemlich alles. Ich klicke auf ein Video, dann wird darunter ein anderes empfohlen. Oft finde ich dann neue Dinge, die mir gefallen. Wenn ich eine Sendung durchgeguckt habe, geht es danach immer weiter. Ich finde es auch wichtig, dass die Youtuber noch so normal sind - anders als Filmstars. Das sind einfach Leute, die eine Idee hatten und damit etwas aufgebaut haben. Mir gefällt es, wenn man trotzdem das Gefühl hat: Die sind auf dem Boden geblieben.

Was guckt ihr am liebsten?

Nele: Ich gucke am liebsten Comedy. Meistens schaue ich amerikanische Youtuber. Beauty-Videos gucke ich eher, wenn ich etwas Konkretes wissen möchte.

Luna: Ich gucke auch am liebsten Comedy, Beauty fast gar nicht.

Und die Jungs?

Nele: Generell gucken die Jungs eher "Let's plays", also Videos, in denen Youtuber Computerspiele spielen. Allerdings kennen sie auch die anderen Youtuber. Gerade schauen sie oft die Jungs von "Apecrime" ( deutsches Musik- und Comedy-Trio, Anm. d. Red.). Da sehen sie, was die den Tag über so machen. Ob es einen Sinn ergibt, ist nicht so wichtig, sie finden das einfach lustig.

Frau Heinicke, heute sind Youtube-Stars wie Sie bei Jugendlichen beliebter als jede Seifenoper - wie hat das alles bei Ihnen angefangen?

Bianca Heinicke: Ich habe meinen ersten Computer in der achten Klasse bekommen. Bei Youtube war ich meistens, um Musik zu hören. Tatsächlich habe ich erst ganz kurz, bevor ich selber angefangen habe, die ersten Menschen auf Youtube entdeckt, die einfach so selbst Videos machen. Ich wusste gar nicht, dass es das gibt. Dann habe ich irgendwann eine Anleitung für eine Zopffrisur gesucht und keine gefunden. Und gedacht: Ach, dann probierst Du es eben selbst. Das war 2012.

Wie viele Klicks hatte ihr erstes Video?

Heinicke: Am ersten Tag gar keinen (lacht). Ich habe es dann ein paar Freunden geschickt, irgendwann hatte es zehn Aufrufe. Das ging alles superlangsam.

Nele, Luna - habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, selber ein Video zu machen?

Nele: Ich schon. Aber im Moment sind das so viele Leute, die das machen ... Und ich denke auch, dass ich noch zu jung bin.

Warum?

Nele: Na, 13-jährige Youtuber finde ich einfach komisch. Viele haben gar nicht so die Ahnung, dass das Video später noch im Internet ist, auch wenn man erwachsen ist. Wenn man später zum Beispiel einen Beruf sucht, dann gucken die Chefs doch auch im Internet. Und wenn da so ein Video ist, das man mit zwölf oder 13 gedreht hat, dann ist das nicht so vorteilhaft - auch wenn man es heute vielleicht gut findet.

Das stimmt, Erwachsene finden andere Sachen gut als Jugendliche. Was sagen eure Eltern zu euren Youtube-Stars?

Nele: Ich habe mit meiner Mutter nie wirklich darüber geredet, aber einmal habe ich ihr ein Video gezeigt. Es war ein "Let's Draw", also ein Video, wo Leute zeichnen. Die sind halt immer sehr chaotisch. Da hat sie sich, glaube ich, gewundert: "Damit können die Geld verdienen?"

Luna: Ich habe früher vor meinen Eltern verheimlicht, dass ich Youtube gucke. Angefangen habe ich, als ich in die fünfte Klasse kam. Da waren alle Mitschüler neu. Und alle waren älter als ich, weil ich schon mit fünf eingeschult wurde. Ich kannte die Sachen gar nicht, über die die anderen geredet haben. Dann habe ich irgendwann Youtube aufgemacht und das erste Video angeguckt, das kam. Das war sogar ein Video von Dir, Bibi.

Heinicke: Echt? Wie cool!

Luna: Ich hab dann häufiger Youtube geguckt. Irgendwann hat aber jemand versucht, mein Handy zu hacken. Darüber habe ich mit meiner Mutter gesprochen und ihr auch die Videos gezeigt.

Wie fand sie die Videos?

Luna: Nicht so toll. Sie kann es aber verstehen, dass es jüngeren Menschen gefällt. Sie hat auch gesagt: Das ist ja gar nichts Schlimmes. Ich darf das angucken, wenn ich sie vorher um Erlaubnis frage.

Was sollen Eltern dem Kind erlauben?

Ab welchem Alter darf mein Kind soziale Medien benutzen? Was soll ich ihm erlauben, was nicht? Und wie bekomme ich mit, was es online macht, ohne es ständig zu kontrollieren? Diese Fragen hört der Pädagoge Jöran Muuß-Merholz oft von besorgten Eltern, wenn die Kinder anfangen, sich auf Plattformen wie Youtube zu bewegen. Muuß-Merholz hat vor drei Jahren den Ratgeber "Mein Kind ist auf Facebook" veröffentlicht - und hat selbst in den vergangenen Jahren noch einiges dazugelernt.

"Früher hieß es immer: Eltern sollen soziale Medien erst ab 13 erlauben", sagt er. Inzwischen findet er aber: "Wenn ein Kind schon mit elf in sozialen Medien unterwegs ist, sollten Eltern sich freuen." Denn in diesem Alter lassen sie Eltern für gewöhnlich noch bereitwillig teilhaben. "Man kann so gemeinsam mit dem Kind überlegen: Was will es ansehen? Was will es selbst posten? Was lieber nicht?" Auch Themen wie Privatsphäre und Datenschutz lassen sich dann noch leichter besprechen. Wenn die Kinder in die Pubertät kommen, ist es damit vorbei, sie lösen sich dann von den Eltern und wollen in ihren digitalen Netzwerken unter sich sein.

Frau Heinicke, wie erleben Sie den Umgang ihrer Fans mit sozialen Medien?

Heinicke: Manchmal sehe ich, dass Fans ihre Telefonnummer unter meine Videos oder einen Facebookeintrag posten. Das versuche ich - so gut ich kann direkt - zu löschen. Das ist supergefährlich. Ich merke oft, dass meine Zuschauerinnen da noch nicht so richtig aufgeklärt sind. Mir ist es sehr wichtig, dass sie ihre Privatsphäre schützen.

Nele, Luna - haben eure Eltern mal mit euch über das Thema Privatsphäre gesprochen?

Nele: Mein Vater wollte mit mir zu so einer Veranstaltung gehen, über Datensicherheit. Das fand ich aber doof. Ich weiß doch, dass Leute alles sehen können, was ich öffentlich schreibe. Und ich weiß auch, was man alles auf Google findet, Bilder zum Beispiel.

In welchen sozialen Netzwerken bist du?

Nele: Facebook habe ich nicht, das hat fast niemand in meiner Klasse. Ich bin auf Instagram. Ich benutze außerdem Snapchat - aber das ist ja nicht öffentlich, so ähnlich wie Whatsapp. Ich habe auch ein Twitterprofil, aber ich schreibe da eigentlich nie was. Ich verstehe ohnehin nicht, warum Leute, die nicht berühmt sind, dort was schreiben. Das interessiert doch keinen. Manchmal kommentiere ich ein Video auf Youtube. Aber da verwende ich nicht meinen echten Namen.

Luna: Ich darf keine Kommentare online schreiben und habe auch kein Facebook. Mein Vater arbeitet mit Computern und programmiert auch Webseiten. Der weiß gut über Gefahren Bescheid und verbietet mir deswegen viel. Ich darf auch die meisten kostenlosen Spiele nicht haben, das ärgert mich manchmal. Andererseits habe ich oft Freunde zu Besuch oder passe auf meinen Bruder auf, da habe ich ohnehin keine Zeit.

Frau Heinicke, Sie drehen gemeinsam mit Ihrem Freund Julian Claßen Videos in Ihrer Wohnung, auf der Straße erkennen die Fans Sie sofort - was ist für Sie Privatsphäre?

Heinicke: Julian und ich waren gerade am Anfang sehr vorsichtig. Man findet dann mit der Zeit den richtigen Umgang damit. Ich habe zum Beispiel lange nicht gesagt, dass ich in Köln wohne. Jetzt ist das okay für mich, dass die Fans das wissen. Tabu sind aber nach wie vor meine Eltern. Niemand weiß, wie sie aussehen. Vielleicht ändert sich das irgendwann, aber gerade will ich, dass sie privat sind. Sie sind ein Rückzugsort für mich.

Haben Sie auch schon einmal einen Fehler gemacht, zu viel gezeigt?

Heinicke: Ein richtig schlimmes Erlebnis hatte ich nicht, eher Kleinigkeiten. Einmal habe ich zum Beispiel erwähnt, dass wir in ein paar Tagen nach Zürich fliegen - ohne genau zu sagen, wann. Als wir ankamen, waren trotzdem 200 Leute da. Das war nicht schlimm. Aber mir ist doch bewusst geworden, wie groß meine Reichweite inzwischen ist und was das auslösen kann.

Groß ist Ihre Reichweite vor allem bei einem sehr jungen Publikum. Wie beeinflusst das Ihre Arbeit?

Heinicke: Auf der Straße kommt es auch mal vor, dass eine Mutter mit einem zweijährigen Kind auf mich zukommt, das "Bibi" sagt. Die Mutter freut sich und ich denke: Krass. Selbst so kleine Kinder schauen meine Videos oder bekommen in irgendeiner Weise davon mit. Julian und ich versuchen deswegen, alle Videos passend zu meinen jungen Fans zu gestalten. Das fehlt mir bei manchen Youtubern, die mit Ausdrücken um sich werfen oder sogar rassistische Witze machen. Generell finde ich es schade, wenn Youtuber viel Negatives verbreiten. Ich schreibe oft motivierende Sprüche oder versuche, den Leuten mit ein paar lieben Worten zu helfen.

Aber es ist ja nicht immer alles heile Welt, auch auf Youtube gibt es viele böse Kommentare. Wie gehen Sie damit um?

Heinicke: Klar, es gibt immer auch Leute, die einen nicht gut finden. Zum Glück sind die meisten Kommentare unter meinen Videos und in den sozialen Medien positiv. Wenn mir jemand schreibt: Das Video hat mir nicht gefallen, dann ist das auch okay. Und wenn da eine Beleidigung steht, beachte ich das gar nicht. Anders ist das bei anzüglichen Bildern oder sexistischen Kommentaren, die lösche ich sofort.

Thematisieren Sie Hasskommentare in Ihren Videos?

Heinicke: Ich hatte neulich ein Erlebnis, das mich sehr traurig und auch ein bisschen wütend gemacht hat. Ich war auf der Hochzeit von zwei schwulen Freunden eingeladen. Ich habe ein Foto mit ihnen gepostet - ein schönes Zeichen, wie ich fand. Weil ich ja sehr junge Zuschauer habe, die noch in ihrer Entwicklung sind, ihre Meinung und Identität gerade erst bilden. Darauf kamen leider nicht nur positive Reaktionen, sondern viele negative Kommentare. Ich wollte meine Haltung klarstellen und habe ein Video gemeinsam mit Julian und meinen beiden Freunden gemacht - um zu zeigen, dass es keinen Unterschied macht, ob sich zwei Männer, zwei Frauen oder eben ein Mann und eine Frau lieben.

Wie findet ihr das, wenn Youtuber solche Themen ansprechen?

Nele: Für mich persönlich ist das Thema Homosexualität gar kein Problem, deswegen habe ich das Video auch bloß zur Hälfte angeschaut. Ich habe mir aber auch die Kommentare darunter durchgelesen. Viele lassen sich überhaupt nicht auf das Video ein. Wenn sie meinen, das sei nicht natürlich, dann lassen sie sich davon nicht abbringen.

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Luna: Ich habe auch kein Problem mit dem Video. Aber meine Freundin, die findet es zum Beispiel nicht so gut, wenn zwei Jungs zusammen sind. Die hat gesagt: Das ist doch nur ein Video! Glaubt Bibi ernsthaft, dass Leute deswegen ihre Meinung ändern?

Kritik an Werbung auf Youtube

Nach Einschätzung des Pädagogen Muuß-Merholz haben die jungen Filmemacher einen großen Einfluss auf die Meinung von Jugendlichen. Er findet, dass die deutschen Youtube-Stars im Großen und Ganzen gute Vorbilder sind, "fast unheimlich brav", sagt er und lacht. Rechte Rattenfänger, Propaganda und Verschwörungstheorien gibt es auf Youtube zwar genug - aber die meisten Jugendlichen interessieren sich für anderes.

Zum Beispiel für Florian Mundt alias LeFloid, 28 Jahre. Er macht Nachrichten-Comedy für Jugendliche, sein Kanal hat 2,7 Millionen Abonnenten. "Hätten wir Pädagogen uns so eine Figur vor fünf Jahren ausgedacht - ein Berufsjugendlicher, der Teenagern in ihrer Sprache erklärt, was Politik für ihr Leben bedeutet - hätten alle gesagt: Das klappt doch nie", sagt Muuß-Merholz.

Vorbilder sind Youtuber aber nicht nur in gesellschaftlichen Fragen. Auf der Plattform dreht sich vieles um Klamotten, Schminke, Spiele und andere Produkte, die die Filmemacher den Fans empfehlen. Nicht immer nur aus Begeisterung. Sie verdienen auch Geld mit Werbung. Zum Beispiel über eingebettete Verkaufslinks, an denen die Youtuber eine Provision verdienen, oder über Produktplatzierungen. Bianca Heinicke schlüsselt unter ihren Videos auf, welche Produkte sie von Unternehmen gestellt bekommen hat, und erklärt, wie sie an den Verkaufslinks verdient. Andere Youtuber blenden, ähnlich wie in Fernsehshows, den Schriftzug "Werbesendung" ein.

Kauft ihr oft Produkte, die Youtuber zeigen?

Luna: Wir machen natürlich nicht alles nach. Es gibt schon Mädchen, die sehen im Video eine Haarbürste, die angeblich total tolle Haare macht. Die kaufen sie sich dann und geben damit an. Ich gucke mir selber gar nicht so häufig Beautyvideos an. Aber ich mag zum Beispiel Videos, in denen Leute ihre Nagellacksammlung zeigen. Wenn ich einen schönen sehe, gucke ich schon mal nach, was er kostet. Aber wenn er zu teuer ist, bin ich nicht wirklich traurig.

Nele: Eine in meiner Hip-Hop-Gruppe malt sich immer die Tattoos von Melina auf ( Melinas Kanal "Life with Melina" hat über eine Million Abonnenten, Red.). Die finde ich auch cool. Aber bei uns gibt es niemanden, der einen Youtuber vollkommen kopiert. Wenn ich Videos gucke, dann will ich manchmal die Dinge, die die Leute zeigen, haben. Aber nicht, weil ich die Person toll finde, sondern weil ich das Produkt toll finde. Es gibt auch Youtuber, die zeigen lauter Sachen von Dior oder Chanel. Da frage ich mich immer: Was bringt denn das? Welches 15-jährige Mädchen, das keine superreichen Eltern hat, kann sich das leisten?

Frau Heinicke, wie wählen Sie die Produkte aus, die Sie zum Beispiel in Schminkvideos zeigen?

Heinicke: Ich mache nicht so viele Schminkvideos, aber wenn, dann überlege ich schon: Sind das Produkte, die sich die Mädchen auch holen können oder die sie vielleicht selbst schon zu Hause haben? Und ich bin auch ein ziemlicher Sparfuchs. Insofern muss ich mich nicht extra für die Zuschauer verstellen.

Vertrauen ist Teil des Geschäftsmodells

Wie können Jugendliche unterscheiden, was Werbung ist und was eine kostenlose Empfehlung? Inzwischen haben die Landesmedienanstalten gemeinsam mit Youtubern einen Leitfaden erarbeitet, der für mehr Transparenz in der Werbung sorgen soll. Wer sich daran nicht hält, muss auch mit Kritik anderer Youtuber rechnen, die um den Ruf der Szene fürchten.

Viele Youtuber beteuern außerdem, nur für Dinge Werbung zu machen, hinter denen sie stehen. Das nehmen ihnen nicht alle ab. Doch für Jöran Muuß-Merholz agieren sie trotzdem in den meisten Fällen überzeugend. "Für Youtuber ist es unglaublich wichtig, authentisch zu erscheinen", sagt er. Mit dem Vorwurf von Schleichwerbung werden sie schon seit längerem konfrontiert und sehen darin eine Gefahr für ihr Geschäftsmodell, das auf Vertrauen und Nähe beruht.

Nicht zuletzt sind es die Fans selbst, die einen kritischen Blick auf die Youtuber haben. "Viele Jugendliche sind sehr reflektiert, denken viel über das Medium und seine Mechanismen nach", sagt Muuß-Merholz. In den Kommentaren unter den Videos, auf Twitter und Facebook kommt das Thema Werbung immer wieder auf. Es erreicht so auch Kinder und Jugendliche, die darüber noch nicht nachgedacht haben. Die können das, wie so oft, viel besser annehmen, wenn es von Gleichaltrigen kommt. Und nicht von Pädagogen, Journalisten oder den eigenen Eltern.

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