Wenige Tage vor der Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton hat das britische Königshaus die offizielle Gästeliste und Sitzordnung veröffentlicht - und damit Kritik von Menschenrechtlern provoziert. Denn auf der Liste stehen auch die Namen von Herrschern, in deren Ländern Demokratiebewegungen gewaltsam unterdrückt werden.
Vermarktet wird es schon lang, nun steht das Ereignis kurz bevor: In wenigen Tagen wird Prinz William Kate Middleton ehelichen. Doch ihre Hochzeitsgäste sind nicht bei allen Briten willkommen.
(Foto: AFP)Geladen sind unter anderem der König von Swasiland und ein Vertreter des Königshauses von Saudi-Arabien, dessen Armee in Bahrain gegen Demonstranten eingegriffen hatte. Menschenrechtler planen nun für die Hochzeit von William und Kate in London Proteste vor der Westminster Abbey und vor Luxushotels, berichtet der Independent.
Ein Problemgast hat allerdings schon von sich aus abgesagt - der Kronprinz von Bahrain, Scheich Salman bin Hamad al-Chalifa. Er hat am Sonntag seine Zusage zur Teilnahme an der Hochzeit kurzfristig "mit tiefem Bedauern" zurückgenommen. Nabeel Rajab, Präsident des bahrainischen Zentrums für Menschenrechte, sagte dem Independent, es sei davon auszugehen, dass die britische Regierung ihn zum Rückzug gedrängt habe. Das Außenministerium in London wollte dies nicht kommentieren und verwies darauf, die Einladung und der Umgang damit seien Privatsache.
Insgesamt kommen an diesem Freitag 1900 Gäste zum Gottesdienst in die Westminister Abbey, wenn sich der künftige britische Thronfolger und seine Braut Kate Middleton das Ja-Wort geben werden.
Neben Mitgliedern von Adelshäusern aus aller Welt sind einige Prominente wie Fußballer David Beckham mit Ehefrau Victoria, Sänger Elton John und Schauspieler Rowan Atkinson ("Mr. Bean") dabei. Daneben haben auch viele einfache Menschen aus dem Umfeld des Paares, etwa Metzger, Postbote und Kneipenwirt aus Kates Heimatdorf Bucklebury eine Einladung bekommen.
Die Sitzordnung für den Gottesdienst in der tausend Jahre alten Londoner Westminster Abbey sieht vor, dass die Queen und andere Mitglieder der Königsfamilie in der ersten Reihe Platz nehmen. Auf der anderen Seite des Gangs soll Kates Familie in der ersten Reihe sitzen. Kates Mutter Carole sitzt dem Plan zufolge direkt gegenüber der Queen.
Die meisten Gäste in der Kirche haben jedoch weniger freie Sicht aufs Brautpaar und müssen die Trauung jedoch wegen der baulichen Gegebenheiten über Bildschirme verfolgen - wie die erwarteten zwei Milliarden Menschen weltweit an den Fernsehern.
