Für Robert Capa war Leipzig nicht irgendeine Stadt. Hier hatte seine 1910 geborene Lebensgefährtin Gerda Taro gelebt, eine heute leider fast vergessene deutsche Antifaschistin und Widerstandskämpferin. Mit ihr zusammen hatte Capa, 1913 als Kind einer jüdischen Familie in Budapest zur Welt gekommen, den Spanischen Bürgerkrieg fotografiert. Beide waren leidenschaftlich aufseiten der Republik gegen die Franco-Faschisten engagiert, so nah und direkt am Geschehen wie nie zuvor Bildberichterstatter in einem Krieg. Die berühmten Bilder bewaffneter junger Kämpferinnen stammen von Gerda Taro, das Bild eines roten Milizsoldaten, „The Falling Soldier“, der 1936 im Moment der Aufnahme von einer Kugel in den Kopf getroffen wird, von Capa. Es wurde, wenn auch umstritten, zur Ikone fotografischer Kriegsberichterstattung.
80 Jahre KriegsendeSo viele letzte Tote
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Der Fotograf Robert Capa hielt für die Ewigkeit den Moment fest, als kurz vor Kriegsende 1945 in Leipzig der US-Soldat Raymond J. Bowman durch eine deutsche Kugel starb. Die Geschichte eines ikonischen Bildes.
Von Joachim Käppner

Historie:Was war, darf nie wieder sein
Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus muss heute so widerständig sein wie lange nicht mehr. Verschwindet sie, versiegt eine Quelle der deutschen Demokratie. Folge 1 einer vierteiligen Serie zum 80. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945.
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