Historie:Die Falle des Themistokles

Historie: Triumph der Freiheit: Denkmal für den Seesieg bei Salamis.

Triumph der Freiheit: Denkmal für den Seesieg bei Salamis.

(Foto: Alamy/Terry Harris/mauritius images)

"Der Tag, als der Meder kam": Vor 2500 Jahren besiegte das Bündnis der freien Griechenstädte bei Salamis die gewaltige Kriegsflotte der Perser - eine welthistorische Entscheidung.

Von Johan Schloemann

Und hierfür soll damals "der Westen" verteidigt worden sein? Es riecht nach Öl, Salz, Abwässern und Müll am Hafen von Perama. Perama gehört zur Hafenstadt Piräus, die wiederum mit dem Großraum Athen zusammengewuchert ist. Um hierhin zu gelangen, fährt man durch endlose, hitzestrahlende, billige Betonviertel mit ihren Autowerkstätten, Wäscheleinen und Rabattläden. Von Perama steigt man sodann auf eine Pendlerfähre, die Überfahrt kostet 90 Cent und bringt uns in einer Viertelstunde hinüber zur Insel Salamis. In diesem schmalen Sund zwischen dem Festland von Attika und der Insel fand vor genau 2500 Jahren die größte Seeschlacht der Antike statt. Ein Bündnis rivalisierender griechischer Städte kämpfte in den letzten Septembertagen des Jahres 480 vor Christus gemeinsam gegen die Übermacht des persischen Reiches unter dem Großkönig Xerxes I., des größten Weltreichs, das die Geschichte bis dahin gesehen hatte. Eine historische Weichenstellung für Europa. Jetzt riecht es hier außerdem noch nach Auspuff, Zigaretten, Schweiß und Schnapsfahnen.

Rundherum bestimmen Silos, Container und Raffinerien das Bild. Nicht die beschaulichste Ecke von Hellas. Nach Norden hin erkennt man im Hintergrund Eleusis. Dort haben die Griechen einst im Heiligtum der Vegetationsgöttin Demeter die Riten der Mysterien begangen, eine Feier kultischer Wiedergeburt. Während der Seeschlacht damals soll angeblich ein magisches Leuchten von dort herübergeschienen haben, ein Zeichen göttlichen Beistands. Heute ist Eleusis eine stinkende Industrieballung mit rostendem Schiffsfriedhof.

Nach Süden hin blickt man in die Richtung des Saronischen Golfes. Also zum offenen Ägäischen Meer, welches aber von einer Insel und einer Halbinsel abgeblockt ist, was für den Verlauf der Schlacht bei Salamis eine entscheidende Bedeutung haben sollte. Die Halbinsel, ein guter natürlicher Schutz für eine Flotte, ragt von Salamis länglich Richtung Festland heraus, sie sieht aus wie ein Hundeschwanz und heißt deshalb auch so, Kynosaura. Die kleinere Insel, die die Meerenge im Süden zusätzlich abriegelt, heißt Psyttalia und beherbergt heute eine der größten Kläranlagen der Welt, zuständig für den ganzen Dreck Athens und seiner Häfen.

Auf Salamis zeigen sich heute die Schattenseiten der Globalisierung

Anders als im Altertum ist Salamis heute keine Gewinnerinsel. Mit etwa 40 000 Einwohnern ist es die am dichtesten besiedelte der vielen griechischen Inseln, ein armer Vorort von Piräus und Athen; die Leute haben wenn, dann einfache Jobs, sie sind Werft- und Gelegenheitsarbeiter oder besitzen ein paar Olivenbäume. Kaum je ein Tourist verirrt sich mal nach Salamis. Obwohl man im einsameren Süden der Insel, jenseits der Kläranlage, sogar schön im Meer baden oder sich in der heutigen Stadt Salamis ein interessantes archäologisches Museum ansehen könnte. Sonst aber zeigt diese Gegend heute vor allem, wie Globalisierung und Misswirtschaft, wie die Finanz- und die Eurokrise in den letzten Jahren der griechischen Bevölkerung zugesetzt haben, und dann kam auch noch Corona. Das Schicksal der Flüchtlinge auf Lesbos übrigens ist von hier aus sehr weit entfernt, die Menschen haben hier selber genug zu kämpfen.

Historie: So stellte sich der Maler Wilhelm von Kaulbach die Seeschlacht bei Salamis vor. Das Monumentalgemälde von 1863 hängt im Senatssaal des Bayerischen Landtages, eine Kopie in der Ausstellung.

So stellte sich der Maler Wilhelm von Kaulbach die Seeschlacht bei Salamis vor. Das Monumentalgemälde von 1863 hängt im Senatssaal des Bayerischen Landtages, eine Kopie in der Ausstellung.

(Foto: Stiftung Maximilianeum)

Vor zweieinhalbtausend Jahren - es war der Morgen des 25. September oder des 29. September, das weiß man nicht genau - war die Perspektive eine andere. Da saß Xerxes, der persische "König der Könige", auf einem goldenen Thron auf einem Hügel oberhalb von Perama. Man hatte ihn dorthin getragen, denn seine Alleinherrscherfüße durften den Boden nicht berühren. Xerxes beobachtete von dort oben das epochale Schlachtgeschehen auf dem Wasser und sah seine monarchische Sichtbarkeit auf dem Berg als besonders motivierend an. Mitkämpfen war für ihn nicht vorgesehen, das mussten alles seine Generäle und Admiräle übernehmen.

Dieser Tag sollte der abschließende Triumph seiner gigantischen Vielvölker-Streitmacht über das nervige, rebellische kleine Griechenland werden. In den Wochen zuvor hatten die Perser die Spartaner und ihren König Leonidas am Thermopylen-Pass vernichtet, wenn auch erst nach drei Tagen heroischen Gemetzels, das sie auf dem Weg nach Süden aufgehalten hatte. Die Perser hatten dort in der Nähe zwar Teile ihrer Flotte in Kampf und Sturm verloren, aber immer noch deutlich mehr Schiffe als die Griechen zur Verfügung. Sie hatten außerdem gerade das vorsorglich evakuierte Athen eingenommen, hatten die alten Tempel auf der Akropolis geplündert, abgefackelt und deren Priester getötet - ein furchtbarer Frevel aus Sicht der Athener, die ihren heiligen Hügel von Salamis aus brennen sehen konnten. Die persische Flotte, laut antiken Historikern mehr als 1000 Schiffe, lag derweil abrufbereit weiter östlich an der Küste von Attika.

Das also war alles erledigt, und jetzt wollte Xerxes endlich den Sack zumachen, bevor es wieder zurück nach Hause in die reichen Paläste von Susa und Persepolis im heutigen Iran gehen sollte, mehrere Tausend Kilometer entfernt. Sein Vater Dareios hatte zehn Jahre vorher schon einmal einen Feldzug nach Griechenland unternommen und war in der Schlacht von Marathon gescheitert. Es war nun langsam Zeit für den finalen Sieg, die nächtlichen Winde wurden schon schärfer und kälter, die Saison für Kriegsseefahrt ging zu Ende. Doch stattdessen musste Xerxes an diesem Morgen bald zusehen, wie seine stolzesten Seefahrer, die Phönizier, von der kürzlich erst zusammengezimmerten Flotte der Athener ausgeschaltet wurden. Etwas war schiefgelaufen: was, das sehen wir gleich, wenn wir Salamis erreicht haben.

Auf der Überfahrt begleitet uns eine Archäologin mit einem dieser besonders griechischen Namen, sie heißt Andromachi Kapetanopolou. Sie arbeitet im Museum von Piräus und ist auch für Salamis zuständig. Die Fähre kommt jetzt an einer Ansammlung grauer, moderner Kriegsschiffe vorbei. Denn genau hier am Ort der antiken Seeschlacht liegt heute ein Hauptstützpunkt der griechischen Marine. Hier waren im Zweiten Weltkrieg deutsche U-Boote stationiert, die dann von der amerikanischen Air Force bombardiert wurden.

"Wir haben Themistokles in unseren Genen", sagt die Wissenschaftlerin

Auf diese griechischen Kriegsschiffe blickt man derzeit besonders aufmerksam, weil der türkische Präsident Erdoğan seine Schiffe im östlichen Mittelmeer zu Provokationen anstachelt, im Streit um Seegrenzen und Erdgasbohrungen. Wird es bald zu einem neuen Seekrieg zwischen Griechenland und der Macht im Osten kommen? Auf diese Frage winken die meisten hier ab, man ist aus der Vergangenheit einiges Säbelrasseln zwischen beiden Ländern gewohnt. Aber man hat doch seinen Stolz, und als wir an den Kriegsschiffen vorbeifahren, sagt Andromachi Kapetanopolou zu den türkisch-griechischen Sticheleien nur halb scherzhaft: "Wir haben Themistokles in unseren Genen."

Themistokles, das war der Mastermind der Schlacht von Salamis. Als Stratege überzeugte er vorher die Athener gegen viele Widerstände, ein beispielloses Flottenprogramm zu beschließen und dieses mit neu entdeckten Silberminen zu finanzieren. Ein Crashkurs. So wurde Athen innerhalb von drei Jahren zu einer führenden Seemacht des Mittelmeers. Man baute 200 "Trieren", so hießen die Kriegsschiffe, weil sie von Ruderern angetrieben wurden, die in drei übereinanderliegenden Decks saßen. Auf dem Oberdeck über den Ruderern saßen schwer bewaffnete Marinesoldaten und Bogenschützen.

Historie: Auf Muskelkraft kam es an: Das Modell einer Athener Triere.

Auf Muskelkraft kam es an: Das Modell einer Athener Triere.

(Foto: Hellenic Maritime Museum)

Jede Triere hatte vorn am Bug ein bedrohliches Augenpaar aufgemalt und einen Rammbock aus Bronze. Mast und Segel verwendeten diese wendigen, aber zerbrechlichen Schiffe nur für längere Strecken, in der Schlacht kam es zum Manövrieren auf die reine Muskelkraft an. Die Ruderer, bei den Athenern waren das gewöhnliche Bürger, brauchten also viel Training, Moral und Nahrung, sie bekamen vor allem Gerstengrütze und gepökelten Fisch. Um ihre schweißtreibenden Bewegungen zu koordinieren, hörten sie rhythmisches Rufen und Töne aus einer schrillen Doppelflöte.

Währenddessen mobilisierte Persien ebenfalls über Jahre zum großen Rachefeldzug gegen aufmüpfige Griechenstädte am westlichen Rand seines Reiches. Dieses Perserreich reichte inzwischen von der Donau bis zum Indus und vom Nil bis zum Aralsee, seine Fläche war etwa so groß wie die heutigen USA. "König jedes Landes und jeder Sprache" heißt Xerxes in einer seiner Inschriften. Seine Untertanen und Soldaten kamen nicht nur aus dem Kernland der "Meder und Perser", Iran und Zentralasien, wo man eigentlich lieber mit Pferden als mit Schiffen Krieg führte, sondern auch aus Ägypten, Zypern, Phönizien, Lydien, Pamphylien, Kilikien, und auch griechische Mächte hatten sich dem reichen Persien angeschlossen, etwa Theben und Makedonien. Diese Perser waren weder orientalisch dekadent noch dumm, wie es in einigen griechischen Quellen nahegelegt wird - es sind überhaupt nur griechische Quellen über die Perserkriege überliefert -, sondern eine innovative, gut organisierte imperiale Macht. Sie hatte allerdings einen entscheidenden Nachteil für die Motivation im Krieg: Die verschiedenen Teile der persischen Flotte verteidigten bei Salamis nicht ihr Heimatland, sondern kamen von weither.

Die zweite Meisterleistung des Themistokles war es, das Bündnis der notorisch zerstrittenen Griechen zusammenzuhalten. Die Athener hatten nach seinem Plan ihre Heimat als Geisterstadt den Persern hinterlassen. Die wehrtüchtigen Männer kamen alle nach Salamis, die Frauen, Kinder und Alten fanden auf der Insel oder bei benachbarten Verbündeten Zuflucht, sie wurden mit ihren nötigsten Habseligkeiten mit der Flotte ausgeschifft. Athen setzte also alles auf eine Karte. Eine prägende Fluchterfahrung für vermutlich 150 000 Menschen - man versteht, dass später der Spruch kursierte: "Wie viele Jahre zählst du, mein Bester? / Wie alt warst du, als der Meder kam?"

Doch die anderen Mitstreiter der griechischen Flotte waren ebenfalls stolze, selbst regierte Stadtstaaten, 22 an der Zahl, die größten Kontingente außer Athen stellten Ägina und Korinth. Oberbefehlshaber bei Salamis wurde der Spartaner Eurybiades, obwohl Sparta, die Festlandsmacht auf der Peloponnes, nur 16 Schiffe beisteuerte. Die Peloponnesier, auch Hellenenbund genannt, sahen nach vielen Opfern eigentlich überhaupt nicht ein, warum sie sich direkt vor Athen nur für Athen aufreiben sollten - könnte man nicht näher an zu Hause gegen die Perser kämpfen, wo doch die Peloponnes von Salamis aus schon in Sichtweite war? Doch Themistokles redete ihnen das in letzter Minute aus: Auf dem offenen Meer wären die Griechen gegen die persische Überzahl chancenlos, das Bündnis würde sich auflösen; er appellierte an die Ehre der Spartaner und drohte sogar mit Abzug der Athener, ohne die der Rest aber aufgeschmissen gewesen wäre.

Wie bezwingt man einen übermächtigen Gegner? Die Griechen wussten es

Und damit sind wir bei dem dritten genialen Schachzug des Themistokles, der konkreten Taktik in der Seeschlacht. Man versteht sie, wenn man nun auf dem "Hundeschwanz" von Salamis steht. Andromachi Kapetanopolou, die Archäologin, ist über staubige Landstraßen vom Fährhafen mit uns hierhin gefahren und erklärt zunächst, was Archäologie hier auch immer bedeutet: nicht nur Forschung und Museumsarbeit, sondern einen ständigen behördlichen Kampf gegen illegale Bauten und Aktivitäten der Reedereien. Wir stehen an dem Denkmal zur Erinnerung an die antike Schlacht auf einer Anhöhe, möglicherweise ist dies ein Grabhügel, den die Griechen damals hier aufschütteten. Aber wir müssen ziemlich schreien, wegen eines lauten Schiffsmotors und irgendwelcher Pumparbeiten. Der Boden der historischen Stätte hier gehört bis heute einer Reederei, nicht dem griechischen Staat, das sind die Machtverhältnisse.

Jedenfalls sieht man sich hier kurz um und muss sich sofort fragen: Wie um Himmels willen konnten die Perser nur auf die Idee kommen, sich in diese Meerenge hineinlocken zu lassen? Hierher, wo die griechischen Schiffe in aller Ruhe in windgeschützten Buchten liegen und auf den Feind warten konnten? Der Historiker Herodot, der sechzig Jahre später über die Perserkriege schrieb, aber noch mit Zeitzeugen sprechen konnte, erzählt von einem großen Bluff des Themistokles. Offenbar wurden die Perser in der Nacht vor der Schlacht in einer Geheimmission (Agenten gab es sicher auf beiden Seiten) mit einer falschen, aber plausiblen Information versorgt: dass die Griechen zerstritten und ihre Flotte im Begriff sei, sich aufzulösen und zu fliehen. Auch wurde dem Großkönig unterbreitet, dass Themistokles sich ihm andiene. Diese Aktion ist "eine der rätselhaftesten Episoden der gesamten griechischen Geschichte" (Peter Green), aber die Perserflotte brach jedenfalls daraufhin umgehend auf. Die persischen Mannschaften mussten "die ganze Nacht" durchrudern, sagt der Dramatiker Aischylos, der selbst bei Salamis mitkämpfte, in seiner Tragödie "Die Perser", die acht Jahre später am Fuße der noch zerstörten Akropolis aufgeführt wurde.

Und dann ruderten sie am frühen Morgen, wohl leichte Beute erhoffend, in den Sund hinein. Sicher nicht mit allen Schiffen, der Rest wartete vor Psyttaleia, der heutigen Kläranlage. Doch statt auf einen flüchtigen, seinerseits überraschten Gegner zu treffen, hörten die Perser den Schlachtgesang der ausgeruhten Griechen, der laut Aischylos von den umliegenden Bergen zurückhallte. Dann rammte die erste Triere ein Schiff der Phönizier. Und sehr bald konnten die persischen Schiffe insgesamt ihre Formation nicht mehr halten. Zwei entscheidende Vorteile der Perser hat Themistokles mit seiner Falle in Nachteile verwandelt: Geschwindigkeit und Überzahl. Die leichteren Phönizierschiffe konnten auf dem knappen Platz nicht ihre üblichen schnellen Manöver fahren und wurden von den offenbar kräftiger gebauten Athener Trieren stärker getroffen. Und die schiere Größe der persischen Flotte half in der Meerenge überhaupt nicht, sondern behinderte sich selbst. Dies war laut Herodot schon sehr früh Themistokles' Einsicht gewesen: "Eine Schlacht in beengten Verhältnissen wirkt sich zu unserem Vorteil aus."

Und so kam es. Die Perser kamen durcheinander und wurden geschlagen. Anders als die Griechen konnten die meisten von ihnen nicht schwimmen, wenn sie von den Schiffen fielen. Aischylos war sich sicher: "Noch nie an einem einzelnen Tag starben so viele Menschen." Der Militärhistoriker Barry Strauss rechnet mit 20 000 Opfern bei den Persern. Die restlichen Schiffe flohen wieder nach Osten. Nach zwei Folgeschlachten im Jahr danach versuchte das Perserreich nie wieder, Griechenland zu erobern, obwohl es noch anderthalb Jahrhunderte weiter bestand.

Die griechische Freiheit war also vorerst verteidigt. Sonst, wenn die Perser gesiegt hätten, hätte es keinen Parthenontempel auf der wiederhergerichteten Akropolis gegeben, keine Demokratie in Athen, wohl auch keinen Platon. Aber der alte Triumphalismus "Zivilisation gegen Barbaren", der mit der Schlacht von Salamis verbunden wurde, ist heute schal geworden. Und "der Westen", der da gerettet worden sein soll, hat sich schon in der Antike bald wieder selbst zu zerfleischen begonnen.

Trotzdem: Fährt man für 90 Cent wieder durch 2500 Jahre Geschichte zurück in die Gegenwart, von Salamis zum dreckigen Hafen von Perama, wird man das Staunen doch so schnell nicht wieder los: Mit was für einer Mischung aus Planung, verzweifeltem Mut und Schlitzohrigkeit Athen die Supermacht der damaligen Welt abgewehrt hat. In diesen Gewässern, am Tag, als der Meder kam.

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