Historie:Bis ans Ende der Welt

Die Kolonialreiche und ihr dunkles Erbe: Bis in die Rassismus-Debatte unserer Tage wirkt das unheilvolle Zeitalter des Imperialismus nach.

Von Joachim Käppner, Magdalena Pulz, Nadja Schlüter

Als der neue US-Präsident Joe Biden in seiner Antrittsrede am 20. Januar dem Rassismus den Kampf ansagte, war das auch ein Erfolg der "Black Lives Matter"-Bewegung, die nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd weltweit auf die Straßen ging. Es scheint, als werde im Kampf gegen den Rassismus ein neues Kapitel aufgeschlagen. Rassistische Vorurteile und diskriminierende Menschenbilder wurzeln sehr oft in der Ära des Kolonialismus, als vor allem Europas Mächte sich große Teile der Welt unterwarfen. Zwar hatten auch andere Völker große und brutale Eroberungsreiche errichtet, die Mongolen, die Osmanen, die Inka und andere. Doch im 19. Jahrhundert entstand etwas ganz Neues: Die Europäer - und die Japaner - setzten sich nicht wie zuvor an den Küsten fremder Welten in befestigten Niederlassungen fest, sondern unterwarfen riesige Territorien, etwa fast den gesamten afrikanischen Kontinent. Die Ausbeutung dieser Länder und ihrer Menschen war Voraussetzung für Industrialisierung, Reichtum, technischen Fortschritt. Dieser moderne Kolonialismus und seine Übel wirken bis heute nach. Die SZ stellt in zwei Folgen die Welt des Imperialismus und ihre Folgen dar.

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