HI-Virus:Infektionsrisiko für Ungeborene

Viele Frauen wissen offenbar nicht, dass sie mit dem Aids-Erreger infiziert sind. Schwangere sollten deshalb an einen HIV-Test denken. Dann lässt sich das Ansteckungs-Risiko für das Neugeborene verringern.

Viele Frauen wissen offenbar nicht, dass sie mit dem HI-Virus infiziert sind - und sind sich deshalb auch nicht bewusst, dass sie im Falle einer Schwangerschaft ihr Kind anstecken können. Das geht aus einer Untersuchung an 118 Frauen hervor, wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet.

Unter den Betroffenen war sich etwa jede siebte werdende Mutter (14 Prozent) ihrer Infektion nicht bewusst.

Vermutlich hängt dies damit zusammen, dass viele Frauen in festen Beziehungen sich in der gefährlichen Sicherheit wiegen, sich über ihren Partner nicht anzustecken und deshalb keinen HIV-Test machen.

Das Bundesamt für Gesundheit hatte bereits vor einiger Zeit allen Schwangeren geraten, sich einem Test zu unterziehen, damit sie alle Möglichkeiten, ihr Kind vor einer möglichen Ansteckung zu schützen, wahrnehmen können. Auch sollten Ärzten ihren Patientinnen den Test empfehlen. Die aktuelle Untersuchung unterstreicht diese Empfehlung nun.

Denn bei einer rechtzeitigen Behandlung lasse sich das Risiko einer Übertragung des Erregers von der Mutter auf das Kind heute deutlich senken, so das Ärzteblatt.

Der Untersuchung zufolge lag die Übertragungsrate des Erregers ohne Prophylaxe bei mehr als zehn Prozent, bei einer vorbeugenden Behandlung betrug sie nur rund zwei Prozent.

Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts in Berlin leben in Deutschland derzeit rund 56.000 HIV-Infizierte. Den Angaben zufolge steckten sich 2600 Menschen im Jahr 2005 neu mit dem Virus an, darunter 20 Kinder.

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