Am 10. Dezember 1847 beschloss Hermann Franck, sein restliches Leben einer einzigen Aufgabe zu widmen: der Erziehung seines Sohnes Hugo - festgehalten in einem detaillierten, anrührenden Tagebuch. An diesem freundlichen Septembertag wurde seine geliebte Frau beerdigt, eine Nichte des preußischen Königs. Franck erstickte seine Trauer in dem Schwur, für den damals siebenjährigen Hugo alles zu tun, was nach seiner Überzeugung und Erfahrung eine maximale Bildung und Charakterbildung ausmachte. Und so groß seine Zuneigung und Freude an dem hochbegabten Kind auch war, so sehr achtete er doch darauf, dass er nicht nur einfühlsamer Vater, sondern auch distanzierte Lehrperson blieb. Denn bis zu seinem elften Lebensjahr war Hermann Franck mehr oder weniger der einzige Lehrer für Hugo, sieht man einmal von den Klavierstunden bei der Mutter von Clara Schumann ab oder vom Voltigieren im benachbarten Zirkus.
Dem Geheimnis auf der Spur:Wie starben Hermann und Hugo Franck?
Am 3. November 1855 stürzt der Intellektuelle Hermann Franck aus einem Hotelfenster in Brighton. Im Zimmer: sein Sohn Hugo, ebenfalls tot. Hat der Vater den Sohn umgebracht und dann sich selbst? Oder war es doppelter Suizid? Bis heute gibt der Fall Rätsel auf.
Von Helmut Mauró
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