Quälte auch Sie schon länger der Verdacht: Der große Freiheitsbarde David Hasselhoff ist in Wahrheit nichts als Trash? Fast verblichen ist zwar die Erinnerung an ein von der eigenen Tochter Taylor-Ann in Umlauf gebrachtes Video, in dem er tapsig einen Burger vertilgte: Vergessen und verziehen.
Aber es geht schlimmer, viel schlimmer: In Edinburgh traf der Sänger und Talentshow-Juror nun auf diverse Versionen seiner selbst - allesamt noch trashiger als das Original. Und seine Tochter spielte auch diesmal eine tragende Rolle.
In Scott Mills Magazinsendung auf dem Radiosender BBC 1 plauderte Haselhoff live vom Edinburgh Fringe Festival mit den Moderatoren, seinen Töchtern Hayley, 18, und Taylor-Ann, 21, die derzeit ebenfalls erste, mehr oder weniger musikalische, Schritte tun - unter dem Namen "Bella Vida". Und dann war da noch Lancelot Adams.
Adams, ein britischer Comedian, bestreitet während des Festivals in der schottischen Hauptstadt eine Show - allerdings nicht als Adams, sondern als Stefan Gaphausen. Stefan Gaphausen ist der drittschlechteste Hasselhoff-Imitator in dem bayerischen Dorf, aus dem er kommt und hat sich der Religion des Hoffism verschrieben. Eine Hasselhoff-Imitator-Persiflage also mit einem deutschen Akzent, wie ihn sich die Briten vorstellen. Alles klar. Alle Ironiestufen lassen sich auch auf dem Twitter-Account von "Ze Hoff" noch einmal durchdeklinieren.
Doch kaum hatte der echte Hoff diese Begegnung der dritten Art überstanden, stürzte sich der einstige Baywatch-Star kopfüber in das nächste hochbizarre Event: Gemeinsam mit seinen Töchtern trat er im G-A-Y-Club auf. Die Hoff-Mädchen, pardon, "Bella Vida", trällerten ihre Debut-Single Kiss Kiss Me Bang Bang in mindestens eigenartigen Lack- und Leder-Badeanzügen. Haselhoff trug ein Fan-T-Shirt von "Bella Vida" und eine Skelett-Hand an der Gürtelschnalle.
Umrahmt wurde er während seines eigenen Auftritts von schlecht geschminkten Drag Queens in roten Baywatch-Outfits. Doch als die Tänzer ihre blonden Perücken vom Kopf rissen und damit auf den Sänger losgingen, schien es sogar dem Hoff zu viel zu werden - das jedenfalls legen die Bilder der Veranstaltung nahe.
Vielleicht wünschte sich der Sänger zurück auf die Straße, mit dem Gepäck auf dem Rücken - auf der Suche nach Freiheit. Dabei dürfte es mit dieser Song gewesen sein, der solche Begegnungen im Hoffschen Trash-Imperium erst möglich machte.