Bis zur Regenrinne stehen die kleinen Häuser unter Wasser. Manchmal haben sich Menschen aufs Dach hinauf retten können. Viele andere Häuschen, oft sind es nur schlichte Gartenlauben, hat die Flut einfach fortgerissen. Wer seine Wohnung unten in einem der robusten Mietshäuser aus rotem Klinker hat, hat Glück im Unglück - Nachbarn in den oberen Etagen nehmen die Menschen von unten auf. Die Straßen verwandeln sich in Flüsse, das reißende Wasser packt stehende Autos, schiebt sie ineinander, verkeilt sie mit Hindernissen wie Bäumen und Laternenpfählen, Bretter und Müll stauen sich. Manchmal haben sich Menschen auf Bäume retten können. Tote Haustiere, Kühe, Schafe treiben vorbei. Auch menschliche Leichname schwimmen zwischen den Häusern, dort, wo bis gestern Straßen verliefen.
Historie:Nach dem Sturm
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Das katastrophale Hochwasser im Westen der Republik weckt Erinnerungen an ein vergleichbar großes Unglück, als in Hamburg vor 59 Jahren das Unheil vom Meer her kam. Damals war es auch der Beginn einer großen politischen Karriere.
Von Cord Aschenbrenner

Historie:Die schweren Kämpfe des Willy Brandt
In den Wahlkämpfen 1961 und 1965 war der spätere Bundeskanzler Anfeindungen und Diffamierungen ausgesetzt, die bis heute ihresgleichen suchen.
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