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(Foto: Illustration: Catarina Gomes)

Was hat Haare und kommt in die Pfanne? Eine Bartkartoffel. Aber: Witze sind nicht das Einzige, was man mit Haaren gut machen kann. Fünf Sachen von Wachsrekorden bis Elefantenkraft, die unser Kopfschopf sonst noch so draufhat.

Von Nina Himmer

Farbenfroh

Etwa die Hälfte aller Menschen auf der Welt hat schwarze Haare, auf Platz zwei folgt Braun, dann Blond und Rot. Graue Haare hingegen gibt es eigentlich gar nicht: Sie wirken nur so, sind aber eigentlich weiß und farblos. Das liegt daran, dass die Zellen, die den Farbstoff Melanin herstellen, mit der Zeit schwächer werden und irgendwann die Arbeit einstellen. Deshalb haben Omas und Opas meist weiße Haare - wenn sie wollen. Denn beim Friseur kriegt jeder die Farbe, die er oder sie haben will: Pink, Blau, Grün, Neongelb, Regenbogen ...

Goldlöckchen

Eine Haarlocke von Mozart? 50000 Euro. Beethoven: 39000 Euro. Elvis Presley: 10000 Euro. Für ein Haarbüschel des ehemaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln wurden bei einer Auktion sogar knapp 69000 Euro gezahlt. Doch selbst wenn man nicht Musikgeschichte geschrieben oder ein Land regiert hat: Haare sind begehrt und teuer. Für einen 30-Zentimeter-Zopf kriegt man schnell 250 Euro. Netter: abgeschnittene Haare spenden, um daraus Perücken zu machen - zum Beispiel für krebskranke Kinder.

Überall

Haare bestehen aus dem gleichen Material wie Finger- und Fußnägel: aus Horn. Aber sie wachsen nicht nur auf dem Kopf: Menschen haben etwa fünf Millionen Haare am Körper. Die meisten sind so fein, dass man sie kaum sieht. Früher war das anders: Da hatten wir einen richtigen Pelz, der uns warm gehalten hat. Warme Kleidung und Häuser haben ihn überflüssig gemacht. Wir kriegen aber noch immer Gänsehaut, wenn uns kalt ist. Das ist ein Überbleibsel aus pelzigen Zeiten,in denen das Aufstellen der Haare eine wärmende Luftschicht erzeugt hat.

Superstark

Etwa 100000 Haare hat ein Mensch durchschnittlich auf dem Kopf. Und jedes einzelne davon ist saustark: Forscher haben Haare im Labor in eine Maschine gespannt und kräftig daran gezogen. Während die dicken Borsten von Elefanten und Wildschweinen schnell reißen, sind die eigentlich dünneren Menschenhaare sehr stabil: 100 Gramm Gewicht hält ein einzelnes aus - an einen ganzen Haarschopf könnte man sogar zwei Elefanten hängen. Das ist so beeindruckend, dass Forscher seit geraumer Zeit daran tüfteln, ein ebenso stabiles und dünnes Material künstlich herzustellen.

Megalang

Rapunzel wäre neidisch: Den Rekord für das längste Haar der Welt hält die Chinesin Xie Qiuping mit 5,62 Metern - das ist fast so lang, wie eine Giraffe groß ist. Dafür hat sie einfach ziemlich lange gewartet: Haare wachsen etwa einen Zentimeter pro Monat. Ob sie dabei glatt, kraus, wellig oder lockig, dick oder dünn aus der Kopfhaut sprießen, entscheiden die Gene. Sie bestimmen die Form der Haarwurzeln, die tief in der Kopfhaut stecken. Sind die Haarwurzeln rund, wachsen daraus glatte Haare. Sind sie oval, bekommt man einen Lockenkopf.

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