Gruß aus Versailles
Welchen Duft hatte dieser Sommer? Irgendwas zwischen Petrichor (also Regen auf staubiger Straße) und den vielen Äpfeln, Birnen und Zwetschgen vielleicht, die dieses Jahr an den Bäumen hingen. Einen zeitlosen Sommerduft mit nostalgischem Einschlag hat auch das Pariser Dufthaus Trudon Anfang September vorgestellt: Absolu ist erst das neunte Parfüm im Portfolio der ehrwürdigen Marke und entsprechend mit großen Erwartungen verknüpft. Es soll eine Hommage an den Sonnenkönig sein und an dessen Begeisterung für eine bestimmte botanische Duftquelle erinnern: die Orangenblüte. Die Orangerie des Schlosses Versailles war also sozusagen der Inspirationsort für dieses Eau de Parfum, das den betörenden Duft und die gleichzeitige Frische der Orange zelebriert. Ergänzt und vertieft wird das Bouquet durch Iris- und Weihrauch-Noten, Tonkabohne und Zeder sorgen für die Abrundung und eine wirklich royal anmutende Würde. Mit diesem schwelgerischen Parfüm lässt sich nicht nur der Sommer verlängern, es ist auch eine gute Erinnerung an die Wochen, in denen wir via Fernseher in Paris und in den Sportstätten von Versailles zu Gast waren. Der 100ml-Flakon kostet 210 Euro, die Reisegröße (15ml) 42 Euro.
Eis mit Stil
Zum echten Sommerferiengefühl gehörte in den vergangenen Wochen natürlich auch ein gutes Eis, am besten täglich. Ein besonders gutes neues Eis ist jetzt in München entstanden, und zwar aus einer Kooperation zwischen Caspar Bork, seines Zeichens Chefkoch im Rosewood Hotel, und Alberto Ballabeni, dessen beiden Eisdielen in der Stadt quasi Tag und Nacht umlagert werden und längst Kulteis-Charakter haben. Aus der Kooperation zwischen Luxushotel und Eismanufaktur entwickelte sich eine neue Sorte, die fortan nur im Münchner Rosewood zu schlecken sein wird: Vanille-Tonka-Orange. Sehr sommerlich, sehr südlich und ein bisschen exotisch soll die neue Kreation schmecken und den gediegenen Ansprüchen der Rosewood-Gäste ebenso genügen wie dem Anspruch im Hause Ballabeni, nur solche Eissorten neu zu erfinden, die wirklich noch gefehlt haben. Zwei Vorteile hat das Hotel-Eis auf jeden Fall – es gehört sicher zu den günstigsten Posten auf der Rosewood-Karte, und man kann es auch dann noch genießen, wenn die beiden Ballabeni-Standorte in die Winterpause gehen.
Ein Streifen Atlantikküste
Zum Baden wird es allmählich zu kalt, aber abtrocknen muss man sich ja auch nach der Dusche. Wann immer dann dieses Handtuch am Haken hängt – splish! splash! –, ist man gedanklich gleich wieder an der Atlantikküste. Da kommt das hübsche Streifenmuster mit den bunten Kanten nämlich her. Das Label Heimat Atlántica ist eigentlich vor allem für seine Flechttaschen bekannt. Diesen Sommer kam die erste Strand-Kollektion mit Frottee-Kaftanen und Strandtüchern auf den Markt. Bunten Schmuck und Duftkerzen in Zusammenarbeit mit Zara Home gibt es mittlerweile ebenfalls. Alles wird in Paris von der Designerin Montserrat Álvarez entworfen, aber in Galizien und Nordportugal gefertigt. Heute schon geduscht? (65 Euro, heimat-atlantica.com).
Sonnen-Glow to go
Natürlich cremt sich die Generation Sonnenpflege das ganze Jahr über mit Lichtschutzfaktor 50 ein, aber einen Tick Urlaubsbräune hat man trotzdem mit nach Hause gebracht. Damit der Übergang zum Winter-Käseweiß nicht ganz so dramatisch ausfällt: Von Charlotte Tilbury gibt es einen neuen Foundation-Stick, der nicht irgendeinen Glow (den haben ja mittlerweile alle) erzeugen soll, sondern einen Ringlichteffekt imitieren soll, also einmal strahlenden Spot-on aufs ganze Gesicht. Die Textur soll dabei deutlich leichter als bei Make-up sein und die Haut zusätzlich pflegen. Und weil ja kein Mensch mehr zu viel Zeit hat, dauert das Auftragen mit dem Stick angeblich nur 15 Sekunden. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Deshalb heißt das Produkt entsprechend Unreal Skin und wird mit „unwirklich schöne Haut“ beworben. Laut Hersteller gehört der Stift in Deutschland bereits zu den sich am schnellsten verkaufenden Foundations. Wie das Gesicht wohl aussieht, wenn man in der Zoom-Konferenz zusätzlich noch das Ringlicht anschaltet? (47 Euro, charlottetilbury.com).
Wanderware
Wenn der Sommer geht, kommt der Wandersommer – und sorry, Mittelgebirgler, da haben wir es hier in München natürlich besonders gut. Der Herzogstand lockt mit Rottönen, das Ettaler Mandl zeigt sich von seiner allergoldensten Seite, die Panoramaterrasse der Tegernseer Hütte wartet nur darauf, dass wir zu ihr hinaufsteigen und bei mildem Licht einen Kaiserschmarrn mit saurem Radler hinunterspülen. Als Münchner weiß man natürlich auch: Die Voralpen sind der steilste Laufsteg der Welt, Marken wie Arcteryx, Icebreaker, Patagonia und Peak Performance können hier schon die Vorschulkinder herunterbeten. Und nun kommt noch eine hinzu: H&M. Ja, wirklich, die Billigheimer aus Schweden haben das Thema Wandern entdeckt. H&M Move heißt die neue Outerwear-Linie. Alles dabei: winddichte Funktionsjacken, strapazierbare Shorts, mollige Tops, ein leicht zu verstauender Poncho sowie, als Alternative zur Bein-ab-Wanderhose, ein Zip-Off-Rock mit Cargotaschen. Die Kollektion ist minimalistisch, lässig geschnitten und durch die Bank in erdigen Beige-, Braun- und Olivetönen gehalten. Für Männer und Frauen in den Größen XS bis XL erhältlich, Preise ab 44,90 Euro. (H&M Move)