Was kann Mitbestimmung in der Kita bedeuten, für Kinder in einem Alter, in dem sie eigentlich selbst noch gar nicht wissen, wo es langgeht? Wie viel Beteiligung der Kleinsten ist überhaupt möglich? Das erklärt eine Pädagogin in einem lehrreichen Video, das der Paritätische Wohlfahrtsverband ins Netz gestellt hat. Sie schildert darin erst einmal ein hübsches Beispiel dafür, wie falsch Kita-Demokratie oft immer noch verstanden wird. In einer Kita, deren Namen die Pädagogin diskret verschweigt, wurde eine Art Kinderparlament gebildet, genau genommen ein "Hoher Rat", und der sollte selbst bestimmen, wie der Gruppenraum gestrichen wird. Ergebnis: grau und lila. Das hat man dann auch umgesetzt. Und weil natürlich nicht jährlich neu gestrichen wird, werden nun wohl zwei oder drei Kitagenerationen in trist-psychedelischer Umgebung aufwachsen. Lief also nicht so super mit der Mitbestimmung - die dort übrigens ansonsten nicht so ausgeprägt gewesen sei, erläutert die Erziehungsexpertin. Den grau-lila gestrichenen Gruppenraum durften Kinder nämlich nur mit Erlaubnis verlassen.
Grundgesetz:Welche Rechte haben Kinder?
Die Regierung will Kinderrechte im Grundgesetz festschreiben. Aber warum kommt die Idee so mutlos daher? Die Jüngsten zeigen schon lange, dass man ihnen etwas zutrauen kann.
Von Wolfgang Janisch
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