Größe im Alter:Sterblichkeit in Zentimetern gemessen

Die meisten Menschen verlieren im Alter an Körpergröße. Übersteigt der Höhenverlust allerdings drei Zentimeter, besteht Grund zur Sorge.

Fabian Seyfried

Sechs Zentimeter weniger im Alter gelten bei Ärzten als Warnsignal für Osteoporose.

Alter Mann
(Foto: Foto: irisblende)

Doch auch zwei Fingerbreit Höhenverlust können offenbar auf ein erhöhtes Risiko hinweisen.

Das geht aus einer Studie des Forscherteams um S. Goya Wannamethee von der Royal Free and University College Medical School hervor.

Die Wissenschaftler fanden bei den Betroffenen eine erhöhte Gefahr für Herzerkrankungen und ein um zwei Drittel höheres Risiko, früh zu sterben.

Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Archives of Internal Medicine (2006, Band 166, 2546-2552).

Sie beobachteten 4200 Männer über einen Zeitraum von 20 Jahren und teilten die Teilnehmer nach abnehmender Körpergröße in vier Gruppen ein: Verluste von keinem Zentimeter, bis einem Zentimeter, zwei bis drei Zentimeter und mehr als drei Zentimeter.

Durchschnittlich verloren die Männer 1,67 Zentimeter und nur wenige büßten mehr als vier Zentimeter ein. Trotz der eher kleinen Unterschiede im Größenverlust, wiesen die Gruppen eine sehr unterschiedliche Zahl an Krankheits- und Todesfällen auf.

Vor allem Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen kamen bei den am stärksten schrumpfenden Studienteilnehmern mehr als 40 Prozent häufiger vor und führten zu einer um 64 Prozent höheren Sterblichkeit.

Die Forscher sind sich über die Gründe für diesen Effekt noch im Unklaren. Sie vermuten, dass die Ursache für das Schrumpfen neben den Knochen auch das Herz beeinträchtigen könnte. Andererseits könne der Größenverlust auch ein Symptom einer zuvor unerkannten Krankheit sein.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: