Süddeutsche Zeitung

Grand Prix in Moskau:Mehr Stoff für Dita

Lesezeit: 2 min

Nippel-Alarm in Moskau: Die Striptease-Künstlerin Dita von Teese muss ihren Busen mehr verhüllen - aus Rücksicht auf kulturelle Unterschiede zu anderen Ländern.

Das deutsche Duo Alex Swings Oscar Sings hat beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in Moskau den Auftritt als Startnummer 17 sicher und doch mit viel nackter Haut absolviert.

Der US-Musicalsänger Oscar Loya trug das Swingdance-Lied "Miss Kiss Kiss Bang" seines Musikpartners Alex Christensen in der Olympia-Halle mit fester Stimme vor. Mit von der Partie war US-Erotik-Tänzerin Dita von Teese, die viel nackte Haut zeigte. Die 36-Jährige hielt aber auf Bitten der Veranstalter ihren Busen zwar stärker bedeckt als in der ersten Probe. Mit erotischen Posen und einer Reitgerte in der Hand ritt sie auf einem Kussmund-Sofa. Bei der Show riss die Ex-Ehefrau des Schockrockers Marilyn Manson dem drahtigen Oscar Loya das Hemd auf, der dann mit freiem Oberkörper tanzte.

Deutschland hofft mit der frivolen Tanz-Nummer auf eine Platzierung im oberen Drittel, nachdem die No Angels im vergangenen Jahr auf dem letzten Platz landeten. Insgesamt konkurrieren 25 Länder beim 54. ESC um den Sieg.

Bei der Generalprobe am Samstagnachmittag wenige Stunden vor dem Finale ließ die tanzende "Miss Kiss" beim Lied des deutschen deutschen Duos auf der gigantischen Bühne der Olympia-Halle ihre Jacke an. Zuvor hatten die Veranstalter zu viel nackten Busen beanstandet und "Rücksicht auf die kulturellen Unterschiede zu anderen Ländern" angemahnt.

Der NDR lege Wert auf die Feststellung, dass der Auftritt der US-Amerikanerin nie als Stripshow geplant gewesen sei. Vielmehr solle sie passend zum Swing-Stil des Liedes an die "Hochzeit der kunstvollen Verführung" erinnern, sagte ARD-Koordinator Thomas Schreiber .

Als Favoriten gelten unter anderem Norwegen, die Türkei und Frankreich, das mit der Chansons-Sängerin Patricia Kaas die wohl bekannteste Interpretin aufbietet.

Überschattet wurde das auch bei vielen Schwulen und Lesben beliebte Grand-Prix-Finale vom gewaltsamen Einsatz der Moskauer Polizei gegen eine nicht genehmigte Homosexuellen-Kundgebung. Etwa 40 Demonstranten wurden am Samstag festgenommen. Verletzt wurde dabei aber nach ersten Erkenntnissen niemand.

Das ESC-Finale in Moskau ist mit mehr als 20.000 Fans in der Halle und erwarteten 100 Millionen Fernsehzuschauern ein Spektakel der Superlative. Russland hat angekündigt, mit 30 Millionen Euro den teuersten Grand Prix aller Zeiten auszurichten.

Erstmals seit 1996 kommen auch wieder Jurys in den einzelnen Ländern zum Einsatz. Damit wollen die Veranstalter das sogenannte Nachbarschaftsvoting von Zuschauern befreundeter Länder unterbinden, das zuletzt häufig kritisiert wurde. Das Signal für den Beginn der Abstimmung soll per Liveschaltung von der Internationalen Raumstation ISS kommen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.463678
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/vw/gba
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.