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Glücksspiele - Leipzig:Sachsenlotto gibt Sportwette Oddset auf

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Leipzig (dpa) - Anhänger von Sportwetten müssen in Sachsen auf Tipps bei Oddset verzichten. Die sächsische Lottogesellschaft hat das Angebot zum Jahresanfang 2020 eingestellt, wie Geschäftsführer Siegfried Schenek am Mittwoch in Leipzig sagte. Verschärfte rechtliche Rahmenbedingungen hätten es Sachsenlotto unmöglich gemacht, Oddset noch wirtschaftlich anzubieten.

Auch Niedersachsen und Thürigen haben Oddset zum Jahresanfang aufgeben, wie ein Sprecher des Lotto- und Toto-Blocks sagte. In Brandenburg sowie in Hamburg, Bremen und Berlin werde es ebenfalls nicht mehr angeboten.

Die Vorgaben für Sachsen sehen laut Schenek vor, dass die Sportwette nur noch in 65 Annahmestellen hätte angeboten werden können. Sachsenweit gibt es aber 1223 Lotto-Annahmestellen.

Mit Oddset sei zuletzt noch ein Spieleinsatz von sechs Millionen Euro erzielt worden, sagte Schenek. Das waren rund zwei Prozent des gesamten Spieleinsatzes von 307,8 Millionen Euro. Er sei zuversichtlich, die Umsatzlücke mit anderen Produkten wie Rubbellosen füllen zu können, sagte der Geschäftsführer.

Am beliebtesten bei den sächsischen Tippern ist weiterhin das Lotto "6 aus 49". Der Klassiker steuerte voriges Jahr 54,3 Prozent oder 167,1 Millionen Euro des Spieleinsatzes bei und konnte damit leicht zulegen. Die Lotterie Eurojackpot büßte dagegen mit 41,3 Millionen Euro fast 16 Prozent im Vergleich zu 2018 ein. Das habe daran gelegen, dass es weniger Ziehungen mit einem Jackpot von 90 Millionen Euro gegeben habe. Hohe Jackpots locken Glücksspieler an.

Mit Blick auf den Durchbruch bei der Reform des Glücksspielmarktes sagte der Sachsenlotto-Chef, es müsse erst noch die konkrete Ausgestaltung abgewartet werden. Die Bundesländer haben sich nach langen Verhandlungen darauf geeinigt, bisher illegale Glücksspiele im Internet wie Online-Poker oder Online-Casinos künftig zu erlauben. Ein neuer Glücksspielstaatsvertrag soll am 1. Juli 2021 in Kraft treten.

"Konkurrenz scheuen wir nicht", sagte Schenek. Es dürfe jedoch nicht wie bei den Sportwetten passieren, dass ausländische Anbieter Schlupflöcher finden und dem staatlichen Angebot damit das Geschäft abgraben. "Hoffen wir, dass es rechtssicher ausgestaltet wird", sagte Schenek.

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