Süddeutsche Zeitung

Ginkgo-Tee:Trinken mit Köpfchen

Der deutsche Apothekerverband warnt vor Ginkgo-Tees und dem Versprechen, der Aufguss sei gut für das Gehirn.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände rät vom Kauf von Teemischungen mit Ginkgo-Blättern ab. Diese Produkte enthielten erhebliche Mengen gesundheitsschädlicher Ginkgolsäuren und seien deshalb nicht empfehlenswert, warnt der wissenschaftliche Leiter des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker, Manfred Schubert-Zsilavecz.

Dem Verbraucher werde suggeriert, dass das Trinken eines Tees mit Ginkgo-Blättern positive Wirkungen auf die mentale Leistungsfähigkeit habe.

"Die Tees enthielten nach unseren Untersuchungen aber große Mengen an potenziell gesundheitsschädlichen Ginkgolsäuren. Deshalb rate ich dringend von diesen Tees ab", sagt Schubert-Zsilavecz.

Ginkgolsäuren können den Angaben zufolge unter anderem Allergien auslösen. In Arzneimitteln mit Ginkgo-Extrakten seien die Mengen an Ginkgolsäuren vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte auf 5 ppm (parts per million) begrenzt.

Das entspreche einer zulässigen Aufnahme an Ginkgolsäuren von höchstens 1,2 Mikrogramm pro Tag. Dieser Grenzwert sei bei allen untersuchten Lebensmittel-Tees bereits durch eine Tasse Tee um das 40- bis 80-Fache überschritten.

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