Getränke-Studien:Wes' Geld ich nehm ...

US-Forscher berichten von neuen Fällen, die zeigen, wie Gelder der Industrie wissenschaftliche Ergebnisse beeinflussen.

Von wissenschaftlichen Studien verspricht man sich gemeinhin objektive Erkenntnisse. Dass das leider nicht immer so funktioniert, ist bekannt.

Insbesondere wenn Forscher von Unternehmen finanziert werden, besteht die Gefahr, dass die Erkenntnisse so ausfallen wie die Geldgeber sich das wünschen.

Beispiele für diesen Zusammenhang stellen offenbar auch Studien über den gesundheitlichen Nutzen von Getränken dar, wie eine Gruppe von US-Forschern berichtet:

Wurde ein Untersuchungsauftrag ausschließlich von Herstellern beispielsweise von Saft, Milch oder Limonade erteilt, fiel das Resultat vier bis acht Mal so häufig positiv aus wie in anderen Fällen. (PLoS Medicine online)

Das Team um Lenard Lesser vom Children's Hospital in Boston hatte entsprechende Untersuchungen zwischen Januar 1999 und Dezember 2003 daraufhin geprüft, ob sie das Produkt als "gut", "schlecht" oder "neutral" für die Gesundheit einstuften. 206 veröffentlichte Artikel wurden in die Untersuchung einbezogen.

Wurde ein Artikel nur von der Industrie finanziert, war sein Resultat vier bis acht Mal so häufig im Sinne der Interessen des Auftraggebers als bei anderen Studien. Sollten sich diese Resultate durch weitere Untersuchungen bestätigen, sei ein Nachdenken über Gegenmaßnahmen sinnvoll, heißt es in PLoS Medicine.

Zum Beispiel könnten Forscher freiwillig darauf verzichten, industrielle Unterstützung anzunehmen, erklären Lesser und seine Kollegen.

Zudem könnten auch die Journale strengere Regeln für die Publikation industriefinanzierter Studien einführen. Auf jeden Fall könnten die Geldgeber das Ergebnis von Studien beeinflussen - mit Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, erklärt das Team.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: