Spinacia oleracea
Verona Pooth hat schon vor Jahren versucht, das Image des Spinats aufzumöbeln. Ob es ihr Verdienst ist, sei dahingestellt - jedenfalls ist Spinat heute nach Angaben des Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg ein "wirtschaftlich bedeutendes Gemüse." Das liege vor allem an der modernen Tiefkühlindustrie.
Mit Hilfe besonderer Spinaterntemaschinen werden die Blätter von den Feldern der Vertragsanbauer direkt zum Verwertungsbetrieb gebracht und unverzüglich zur Frostung verarbeitet.
Durch die kurze Zeitspanne von der Ernte bis zur Frostung bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe weitgehend erhalten. Spinat muss also nicht unbedingt frisch auf den Tisch.
Aber im Frühjahr und im September/Oktober gibt es ihn auch frisch im Garten und im Gemüseregal.
Frühlingsspinat ist sehr zart. Seine Blätter finden Verwendung in Rohkostsalaten und als Bestandteil grüner Kräutersaucen. Die Herbst- und Wintersorten bilden fleischigere, herber schmeckende Blätter.
Für eine Mahlzeit rechnet man pro Person etwa 500 Gramm. Nur knackige Blätter ohne Blütenstände sind von guter Qualität. In ein feuchtes Tuch gewickelt und kühl gelagert, bleiben sie maximal 2 Tage frisch.
Spinat zählt wie Mangold, bestimmte Blattsalatarten, Fenchel, Rote Bete, Radieschen und Rettich zu den von Natur aus nitratreichen Gemüsearten. Mit einigen Tricks kann man den Nitratgehalt im Spinat aber senken: Wässern Sie die Spinatblätter, anstatt sie im Abtropfsieb zu waschen. Blanchieren Sie das Gemüse danach in reichlich Wasser und schütten Sie das Kochwasser anschließend weg.
Es ist gesünder, nitratreiches Gemüse nicht warm zu halten, sondern es schnell abkühlen zu lassen und dann unmittelbar vor dem Verzehr schnell wieder zu erhitzt - auf mindestens 70°C.
Für tiefgekühlten Spinat gilt: Das Gemüse sofort nach der Entnahme aus dem Gefrierfach erhitzen und nicht warten, bis der Spinat aufgetaut ist, denn auch bei Zimmertemperatur sind nitritbildende Bakterien aktiv.
Gichtpatienten und Personen mit hohen Harnsäurewerten sollten Spinat nicht allzu häufig verzehren; denn Spinat zählt neben Spargel und Erbsen zu den wenigen purinreichen pflanzlichen Lebensmitteln
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