Gesellschaft - Wiesbaden:Hessen plant keinen eigenen Missbrauchsbeauftragten

Wiesbaden (dpa/lhe) - Ein Landesbeauftragter zur Aufklärung von Kindesmissbrauchsfällen ist in Hessen derzeit nicht geplant. Die Landesregierung fördere seit Jahren zahlreiche Projekte in diesem Zusammenhang, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums in Wiesbaden zur Haltung der schwarz-grünen Koalition. Seit dem Jahr 2013 gebe es etwa ein Landesprogramm, in dem Fortbildungsangebote für den Bereich "Beratung und Hilfe zum Schutz vor sexualisierter Gewalt" unterstützt würden.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Ein Landesbeauftragter zur Aufklärung von Kindesmissbrauchsfällen ist in Hessen derzeit nicht geplant. Die Landesregierung fördere seit Jahren zahlreiche Projekte in diesem Zusammenhang, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums in Wiesbaden zur Haltung der schwarz-grünen Koalition. Seit dem Jahr 2013 gebe es etwa ein Landesprogramm, in dem Fortbildungsangebote für den Bereich "Beratung und Hilfe zum Schutz vor sexualisierter Gewalt" unterstützt würden.

Im Jahr 2019 werden nach Angaben der Sprecherin dafür Mittel in Höhe von 125 000 Euro bereitgestellt und weitere knapp 41 500 Euro aus Mitteln zur Umsetzung des Landesaktionsplans hinzugenommen. Die Fortbildungsangebote würden von den Mitgliedseinrichtungen der Landesarbeitsgemeinschaft der Fachberatungsstellen gegen sexuelle Gewalt durchführt. Diese würden durch die Vereine Wildwasser Wiesbaden sowie Wildwasser Gießen und die Beratungsorganisation Pro Familia vertreten. Im kommenden Jahr seien weitere Angebote mit ähnlichem Finanzvolumen geplant.

Der unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, hatte sich jüngst dafür ausgesprochen, dass auch in den Bundesländern eine entsprechende Stelle geschaffen wird. Viele Zuständigkeiten im Bereich der Prävention und im Bereich der Intervention lägen auf der Landesebene. Dabei gebe es derzeit noch keine ausreichende Koordination. "Ich rufe wirklich von hier aus noch mal auf, dass die Länder das jetzt ernst nehmen", hatte Rörig betont.

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