Gesellschaft - Rostock:Gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Ehen umgewandelt

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Rostock (dpa/mv) - Seit knapp zwei Jahren können Schwule und Lesben in Deutschland heiraten. In Mecklenburg-Vorpommern haben viele gleichgeschlechtliche Paare die Chance genutzt, ihre bereits eingetragene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umzuwandeln. Das ergab eine Umfrage unter mehreren Standesämtern. In den meisten Orten im Nordosten haben demnach bisher mehr Frauenpaare als Männer geheiratet.

Spitzenreiter ist dabei Rostock, wo sich bisher 115 Paare das Ja-Wort gaben, von denen 61 schon in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebten. In den vergangenen Monaten habe die Zahl der Umwandlungen aber deutlich abgenommen, sagte eine Sprecherin der Stadt Rostock.

In Neubrandenburg gab es seit Inkrafttreten des Gesetzes 48 gleichgeschlechtliche Eheschließungen. Im Jahr 2017 waren es 19 Ehen, davon 18 Umwandlungen von eingetragenen Lebenspartnerschaften. 2019 waren es bei bisher 12 Ehen nur 3 Umwandlungen.

In Stralsund sind seit dem 1.7.2017 46 Ehen von Paaren gleichen Geschlechts geschlossen worden. In 22 Fällen wurde die Möglichkeit im Personenstandsgesetz genutzt, eine Lebenspartnerschaft umzuwandeln.

Max Rentner, der Sprecher des Vereins CSD Rostock geht in ganz Mecklenburg-Vorpommern von einer mittleren dreistelligen Zahl gleichgeschlechtlicher Ehen aus. Die Öffnung der Ehe sei ein enorm wichtiger Meilenstein gewesen. Bevor jemand überhaupt erst in die Gelegenheit kommt, zu heiraten, müsse den Menschen aber erst geholfen werden, angstfrei offen leben zu können, sagte Rentner. "Wir sehen, dass im Zuge der sprachlichen politischen Verrohung auch Gewaltzahlen gegen queere Menschen wieder nach oben gehen und unverhohlener gegen Minderheiten gehetzt wird."

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