Gesellschaft - Osnabrück:Caritas will zu Ehrenamt ermutigen: "Sei gut, Mensch!"

Deutschland
"Gutmensch" steht auf einem Computerbildschirm. Die katholische Wohlfahrtsorganisation Caritas will Bürgerinnen und Bürger dazu ermutigen, sich als "Gutmenschen" zu engagieren. Foto: picture alliance / dpa /Archiv (Foto: dpa)

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Osnabrück (dpa/lni) - "Gutmensch" ist kein Schimpfwort: Eine Kampagne der Caritas will in diesem Jahr freiwilligen Helfern den Rücken stärken. "Wir glauben, dass Menschen, die sich für andere engagieren, sich dafür nicht rechtfertigen müssen", sagte am Mittwoch der Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück, Franz Loth. Entsprechend will der katholische Wohlfahrtsverband Ehrenamtlichen für ihren Einsatz Lob aussprechen mit der bundesweiten Kampagne "Sei gut, Mensch!".

Im Jahr 2015 sei der Begriff auf dem Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung nach Deutschland sogar zum Unwort des Jahres gewählt worden. Inzwischen sähen sich ehrenamtlich engagierte Menschen immer mehr in Frage gestellt, sagte Loth. "Wer sich für eine Sache einsetzt, den lässt man das deutlich spüren, bis hin zu persönlichen Nachteilen." Das betreffe nicht nur Engagement im sozialen Umfeld, für Flüchtlinge, für Behinderte, für Kinder, sondern auch den Sport oder politisches Engagement. Aber die Deutung dessen, was "gut" sei, dürfe nicht denen überlassen werden, die den Begriff missbrauchen und damit die ehrenamtlichen Helfer abwerten wollen.

Auch der Sprecher der Caritas im Oldenburger Land, Dietmar Kattinger, bestätigte, dass inzwischen ehrenamtliches Engagement gerade auch für Flüchtlinge immer mehr auf Kritik stoße. "Seit 2015 hat sich da die Stimmung eindeutig gedreht", sagte er. Umso wichtiger sei eine Ermunterung für ehrenamtliche Helfer. Die örtlichen Caritasverbände beteiligen sich bundesweit an dieser Kampagne.

Im Bistum Osnabrück ist unter anderem eine Videoaktion geplant, bei der Menschen anderen Menschen sagen können, was sie an ihm oder ihr schätzen. Die kleinen Lobfilme ließen sich gut per Smartphone aufnehmen und sollen per Caritas-Webseite verbreitet werden, sagte Kampagnen-Koordinator Matthias Stockkamp. Außerdem sollen in den Caritas-Einrichtungen Lobkarten ausgelegt werden, die man an nette Menschen schicken kann.

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