Gesellschaft - Gersfeld (Rhön):Jawort auf 950 Metern Höhe: wo Hessen heiraten können

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Ein kurzer, aber ein großer Moment: sich das Jawort geben. Dafür wünschen sich viele Brautpaare einen besonderen Ort, gerade die, die nicht in einer Kirche heiraten. Das wissen auch die Standesämter in Hessen und ermöglichen Heiraten in der Höhe, auf dem Wasser oder bei einer Sonderfahrt. Tausende gehen jedes Jahr den Bund fürs Leben ein - alleine 2017 waren es rund 29 000. Eine Übersicht ungewöhnlicher Hochzeitsorte:

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Ein kurzer, aber ein großer Moment: sich das Jawort geben. Dafür wünschen sich viele Brautpaare einen besonderen Ort, gerade die, die nicht in einer Kirche heiraten. Das wissen auch die Standesämter in Hessen und ermöglichen Heiraten in der Höhe, auf dem Wasser oder bei einer Sonderfahrt. Tausende gehen jedes Jahr den Bund fürs Leben ein - alleine 2017 waren es rund 29 000. Eine Übersicht ungewöhnlicher Hochzeitsorte:

GIPFELGLÜCK: Heiraten auf Hessens höchstem Berg bleibt im Trend. Brautpaare können sich auf der 950 Meter hohen Wasserkuppe in der Rhön das Jawort geben. Abgehalten wird die Zeremonie im Radom, einer ehemaligen Radarkuppel der Amerikaner zu Zeiten des Kalten Krieges. Mittlerweile dient das weithin sichtbare Bauwerk auch als Veranstaltungsort. Draußen kann die Hochzeitsgesellschaft dann bei gutem Wetter das herrliche Mittelgebirgspanorama genießen.

Seit September 2013 ist es möglich, auf dem "Gipfel der Liebe" zu heiraten. "Das ist nach wie vor beliebt. Es gibt eine große Nachfrage", sagt Susanne Göpfert, Standesbeamtin in Gersfeld. Von den etwa 60 Trauungen pro Saison von April bis Oktober werden rund zehn auf der Wasserkuppe vollzogen. "Menschen, die emotional etwas mit der Wasserkuppe verbinden, wählen diesen Ort. Das können Naturliebhaber, Flug- oder Wintersportler sein."

HOCHGEFÜHL: An einem geschichtsträchtigen Ort können Paare in Darmstadt den Bund fürs Leben schließen. Im knapp 50 Meter hohen Hochzeitsturm auf der Mathildenhöhe gibt es im Jahr an gut 60 Tagen standesamtliche Trauungen, auf Wunsch auch mit Butler. "Die Termine sind beim Standesamt sehr gefragt", sagt Melinda Petri, Mitarbeiterin im Hochzeitsturm. An besonderen Tagen wie Schnapszahl-Daten werde auch mal von morgens bis abends getraut. Der Name des von 1907 bis 1908 gebauten Turms geht auf die Hochzeit von Großherzog Ernst Ludwig und Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich im Jahr 1905 zurück. Sie wollten ein weithin sichtbares Zeichen, mit dem an ihre Hochzeit erinnert werden sollte.

EHEHAFEN: Auf der Lahn in Gießen können Verliebte seit 2014 in die gemeinsame Zukunft schippern. An mehreren Terminen im Jahr wird ein Boot des Marinevereins zum Trauzimmer. "Das Angebot wird sehr rege genutzt und ist zumeist innerhalb kürzester Zeit ausgebucht", heißt es bei der mittelhessischen Stadt. Auch in diesem Jahr seien bereits alle acht Hochzeitstermine vergeben.

SPITZEN-SPORT: Im nordhessischen Willingen haben Paare gleich zwei ungewöhnliche Orte zur Auswahl. Sie können sich im Adlerhorst - dem Aufenthaltsraum der Skispringer auf der Schanze - trauen lassen oder auf der Aussichtsplattform des Hochheideturms 875 Meter über dem Meeresspiegel. Beides kostet je 450 Euro. Beliebter sei der Hochheideturm, berichtet Standesbeamtin Anja Schmitz. Die Schanze werde von Paaren bevorzugt, die sich dem Skisport verbunden fühlten. Termine seien bei einer Anfrage ein Vierteljahr vorher in der Regel kein Problem.

SCHLOSSROMANTIK: Im Schloss Vollrads in Oestrich-Winkel (Rheingau-Taunus-Kreis) wird von einer kleinen standesamtlichen Trauung bis zu einer großen, bunten und ausgefallen Schlosshochzeit alles geboten, versprechen die Veranstalter. Gespeist werden kann dann auch in einem Ledertapetenzimmer aus dem 17. Jahrhundert - einem Raum mit kunsthistorischer Bedeutung, dessen Wände mit luxuriöser Goldledertapete bekleidet sind.

ROSENDUFT: In Frankfurt ist im neoklassizistischen Trausaal "Rosenbrunn" im Palmengarten Blumenfülle allerorten garantiert. Inmitten des Rosengartens "Ja" zu sagen - das ist nicht nur romantisch, es gibt auch gleich ringsum Kulisse für stimmungsvolle Hochzeitsfotos. Allerdings nur in der Blütesaison: Das Frankfurter Standesamt bietet nur von Mai bis September jeweils freitags Eheschließungen im Palmengarten an.

FAHRT INS EHELEBEN: Von Juni bis August können sich Paare in Wiesbaden im "Hochzeitswagen" der Nerobergbahn das Jawort geben. Die Trauung erfolgt während einer Sonderfahrt, die für die Zeremonie an einem der schönsten Aussichtspunkte der Bahn unterbrochen wird. Der "Hochzeitswagen" wird für die Eheschließung liebevoll dekoriert und in einen Trausaal des Standesamts Wiesbaden verwandelt. Dem Brautpaar und den Trauzeugen steht dabei der gesamte Wagen mit 24 weiteren Sitzplätzen und etwa acht Stehplätzen auf der Außenplattform zur Verfügung.

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