Gesellschaft - Frankfurt am Main:Bildungsstätte warnt vor Kriminalisierung junger Migranten

Deutschland
In Polizei-Westen gekleidete Polizisten. Foto: Silas Stein/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Nach den Krawallen am Frankfurter Opernplatz vor zwei Wochen hat die Bildungsstätte Anne Frank vor einer Kriminalisierung junger Migranten und "racial profiling" gewarnt. Dass Politik und Polizei mit verstärkter Präsenz auf die Ausschreitungen reagierten, sei gerechtfertigt und verständlich, betonte Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte. "Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen dürfen aber nicht dazu führen, dass junge Menschen mit vermeintlich migrantischem Aussehen kriminalisiert werden, sobald sie sich im öffentlichen Raum bewegen."

Nach den Krawallen waren Vorwürfe aufgekommen, dass unter den in der Innenstadt kontrollierten Menschen besonders viele migrantischer Herkunft gewesen seien.

Polizeipräsident Gerhard Bereswill hatte diesen Vorwurf zurückgewiesen. "Das ist ein Vorwurf, der stimmt einfach nicht." Es sei keineswegs so, "dass die Polizei nach der Hautfarbe oder Herkunft kontrolliert - das wäre auch nicht erlaubt." Nach den Krawallen im Juli, bei denen fünf Polizisten auf dem Frankfurter Opernplatz verletzt und 39 mutmaßliche Randalierer vorläufig festgenommen worden waren, habe die Polizei mit ihren Kontrollen geprüft, "ob der eine oder andere auftaucht, der da dabei war und den wir auf unseren Videobildern haben, zu erkennen ist."

Auch für dieses Wochenende hatte die Polizei angekündigt, mit zahlreichen Beamten in der Frankfurter Innenstadt unterwegs zu sein. Für den Opernplatz selbst gilt von Mitternacht an ein Betretungsverbot, um ein Uhr nachts muss der Platz geräumt sein.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: