Gesellschaft - Düsseldorf:Präventionsprogramm für Kinder psychisch kranker Eltern

Deutschland
Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen. Foto: Federico Gambarini/dpa Pool/dpa (Foto: dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Das Land Nordrhein-Westfalen und die Gesetzlichen Krankenkassen wollen Kinder psychisch kranker oder suchtkranker Eltern stärker unterstützen. Wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, sollen hierfür rund 460.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Mit den Mitteln sollen Beratungsangebote vor Ort entwickelt und dauerhaft etabliert werden, hieß es weiter.

Schätzungen zufolge wachse jedes vierte Kind in Deutschland mit einem zumindest vorübergehend psychisch erkrankten oder suchtkranken Elternteil auf. "Diese Kinder haben ein deutlich erhöhtes Risiko, später selbst eine solche Erkrankung zu entwickeln", teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mit. Um das zu verhindern, brauche es "Präventionsangebote, die in den bestehenden Hilfestrukturen stabil und dauerhaft verankert sind". Hier setze das bislang bundesweit einmalige Landesprogramm an. Eine Förderung beantragen können Einrichtungen der ambulanten Sucht- und Jugendhilfe, gemeindepsychiatrische Träger sowie Familienberatungsstellen.

Die Angebote sollen Kinder und Jugendliche in ihrer psychischen Widerstandskraft stärken, ihnen Strategien im Umgang mit der Erkrankungen ihrer Eltern sowie stabile Bindungserfahrungen vermitteln. Das Programm umfasst beispielsweise Patenschaften. "Die aktuelle Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig Maßnahmen sind, die die seelische Gesundheit fördern - insbesondere für Kinder und Jugendliche aus Familien mit schwierigen sozialen Verhältnissen", so Minister Laumann weiter.

© dpa-infocom, dpa:210531-99-809759/2

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