Süddeutsche Zeitung

Gesellschaft:Chebli: Islam- und Judenfeindlichkeit wachsen

Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli hat eine zunehmende Islam- und Judenfeindlichkeit in Deutschland beklagt. "Muslime gehören nach Sinti und Roma zu den am meisten abgelehnten Minderheiten in Deutschland", sagte Chebli der "Welt" (Mittwoch). "Ich selbst erlebe Anfeindungen, wie ich sie zuvor nie erlebt habe. Meine Schwestern, die ein Kopftuch tragen, werden angegriffen, Kopftücher werden vom Kopf gerissen, Kopftuchträgerinnen angespuckt." Auch auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt würden Muslime diskriminiert.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli hat eine zunehmende Islam- und Judenfeindlichkeit in Deutschland beklagt. "Muslime gehören nach Sinti und Roma zu den am meisten abgelehnten Minderheiten in Deutschland", sagte Chebli der "Welt" (Mittwoch). "Ich selbst erlebe Anfeindungen, wie ich sie zuvor nie erlebt habe. Meine Schwestern, die ein Kopftuch tragen, werden angegriffen, Kopftücher werden vom Kopf gerissen, Kopftuchträgerinnen angespuckt." Auch auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt würden Muslime diskriminiert.

Mit Blick auf Angriffe gegen Juden äußerte Chebli die Hoffnung, "dass sich noch viel mehr Menschen, Muslime wie Nichtmuslime, dem Kampf gegen Antisemitismus anschließen". Die Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales im rot-rot-grünen Senat sagte: "Ich kämpfe dafür, dass alle, auch Muslime, verstehen: Der Angriff auf Juden ist ein Angriff auf uns alle."

Am frühen Montagmorgen hatte es in Berlin-Friedrichshain einen Angriff mit mutmaßlich antisemitischem Hintergrund auf einen jungen Mann gegeben. Der 21-Jährige unterhielt sich laut Polizei vor einer Disco mit drei gleichaltrigen Freunden auf Hebräisch. Ein Unbekannter habe dies gehört, sei auf den 21-Jährigen zugegangen und habe ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Den Angaben zufolge floh der Angreifer anschließend vom Tatort.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190911-99-826243
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal