Gesellschaft - Berlin:Verein beklagt zunehmende Diskriminierung gegen Roma

Berlin (dpa/bb) - Sinti und Roma werden nach Angaben des Vereins Amaro Foro in Berlin immer häufiger wegen ihrer Herkunft benachteiligt. Im vergangenen Jahr seien 146 Vorfälle gemeldet worden - mehr als in beiden Jahren zuvor (2015: 118; 2014: 107). Außerdem seien fast jeder zweite von 130 untersuchten Medienberichten und 350 Kommentare diskriminierend gewesen, teilte der interkulturelle Jugendverband von Roma und Nicht-Roma am Dienstag mit. Das zeige, dass Antiziganismus gesellschaftlich weitgehend toleriert werde. Oft sei wegen fehlenden Rechtsschutzes keine Intervention möglich.

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Berlin (dpa/bb) - Sinti und Roma werden nach Angaben des Vereins Amaro Foro in Berlin immer häufiger wegen ihrer Herkunft benachteiligt. Im vergangenen Jahr seien 146 Vorfälle gemeldet worden - mehr als in beiden Jahren zuvor (2015: 118; 2014: 107). Außerdem seien fast jeder zweite von 130 untersuchten Medienberichten und 350 Kommentare diskriminierend gewesen, teilte der interkulturelle Jugendverband von Roma und Nicht-Roma am Dienstag mit. Das zeige, dass Antiziganismus gesellschaftlich weitgehend toleriert werde. Oft sei wegen fehlenden Rechtsschutzes keine Intervention möglich.

Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) erklärte, Sinti und Roma seien die "wohl am stärksten benachteiligte und diskriminierte Minderheit in Europa". Sie verdienten Solidarität von Medien, Politik und Zivilgesellschaft. Der Verein forderte unter anderem die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle zum Schutz gegen Diskriminierung an Kitas und Schulen. Mitarbeiter in öffentlichen Verwaltungen wie den Bürgerämtern und auch Journalisten müssten sensibilisiert werden.

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