Gesellschaft - Berlin:Jüdisches Theaterschiff startet in Berlin

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Berlin (dpa) - Mit einer Inszenierung von Armin Petras startet das Jüdische Theaterschiff MS Goldberg in Berlin sein Programm. Nach Angaben der Organisatoren ist es das einzige seiner Art in Deutschland. Der ehemalige Flussfrachter, der früher mit Kies über die Elbe schipperte, liegt noch bis Ende Juli in Spandau. Ende September ist eine Station am Spreeufer vor dem Berliner Ensemble geplant. Getragen wird das Projekt vom Verein Discover Jewish Europe. Intendant ist der Kulturmanager Peter Sauerbaum, der auch den Musiksommer Chorin leitet.

Das Schiff sei mit Hilfe der Lotto-Stiftung in der Werft Bolle in Sachsen-Anhalt für den Theaterbetrieb umgebaut und vor sechs Wochen fertig geworden, es habe einige Verzögerung gegeben, erzählte der Projektmitwirkende Max Doehlemann vor der Eröffnung am Montag. "Jetzt geht's los."

Als Auftakt widmet sich Petras in "Der Sänger" Thomas Hartmanns Roman über den jüdischen Tenor Joseph Schmidt. Neben Theater soll es auf auf dem Schiff auch Konzerte, Talks und ein Programm für Kinder und Jugendliche geben. Weitere Stationen wie Potsdam und Dessau sind in Planung.

Über das Projekt heißt es: "Ob durch jüdische Autoren, Komponisten, Musiker, Schauspieler, Regisseure oder jüdische Themen – Berlin war einmal die "jüdische Theater- und Musikstadt", aber auch das Entscheidungszentrum des größten Zivilisationsbruchs der Menschheitsgeschichte." Mit dem jüdischen Theaterschiff will das Team "bekannte und vergessene, aber auch neue Sterne glitzern lassen, an das Verlorene erinnern, das Gemeinsame feiern und dem Neuen eine Heimat geben". Beim Theater geht es demnach um einen multiperspektivischen Blick auf jüdische Themen.

© dpa-infocom, dpa:220523-99-396714/2

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