Historie:"Und jetzt werden Sie Mutter und Schluss"

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Frauenprotest gegen den Paragrafen 218 in Dortmund, 1975. (Foto: Klaus Rose/imago images)

Wie kam es dazu, dass in der DDR Abtreibung fast 20 Jahre lang legal war - und das Gesetz während der Wende zur politischen Verhandlungsmasse wurde? Eine kleine Geschichte des Paragrafen 218.

Von Leila Al-Serori

Bis der Hintern rot war. So lange sei die SED-Politikerin Inge Lange im Badezimmer gehockt, unter sich eine Schüssel, darin kochend heißes Essigwasser. Auf diese Weise habe ihre Mutter zwei- oder dreimal abgetrieben, erinnert sich Tochter Katja Lange-Müller in einem Protokoll in der taz. Inge Lange war in der DDR für Frauenpolitik zuständig, eine der wenigen Politikerinnen im inneren Machtzirkel der Sozialistischen Einheitspartei (SED). Dass Paragraf 218 abgeschafft wird, sei ein persönliches Anliegen gewesen für sie, erinnert sich die Tochter: "Dafür hat sie alles getan, was in ihrer Macht stand."

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