Gerüchte um Middletons Hochzeitskleid:Punk-Braut Kate?

Dianas Kleid war bis zum Hochzeitstag das bestgehütete Geheimnis der Insel. Das Rätselraten um die Robe von Kate Middleton scheint schon vor dem Stichtag ein Ende zu haben. Trotzdem könnte ihr Brautkleid noch für eine Überraschung sorgen.

Tanja Rest

Bis zum 29. April ist es noch eine Weile hin, doch über das Royal Wedding weiß man auch heute schon mehr, als einem lieb sein kann. Man weiß, dass alle Briten frei bekommen, dass es schön bescheiden zugehen soll (keine Kutsche, kein militärischer Pomp), wer eingeladen ist (Elton John, die Beckhams, der Metzger der Middletons) und wer nicht (Sarah Ferguson).

Alles weitere ist Gegenstand wild wuchernder Spekulationen. Ganz brisant: Welche Farbe wird der Hut der Queen haben? (In den Wettbüros führt Pink, gefolgt von Hellblau und Apricot.) Wohin geht die Hochzeitsreise? (Balmoral vor den Scilly Islands und Kanada.) Und, größtes Rätsel von allen: Wie wird dieses Hochzeitskleid aussehen und wer darf es schneidern?

Ein Hauch von Skandal

Zur Verblüffung aller hat die Londoner Times diese letzte Frage am Sonntag beantwortet: Sarah Burton, Nachfolgerin von Alexander McQueen beim gleichnamigen britischen Modehaus, kreiere Kates Traum in Weiß. Das klang nach einem Hauch von Skandal. Prinz Williams Zukünftige ist bekannt für guten wie konservativen Geschmack. Mit dem Label Alexander McQueen hingegen sind die Worte Punk, Opulenz und Extravaganz verknüpft.

Erste Reaktionen aus der Modebranche klangen entsprechend ungläubig: Eine bescheidene Hochzeit in einem McQueen-Kleid? Unmöglich!

Die Times wollte die Personalie von ungenannten "Quellen" aus dem Umfeld des Modehauses erfahren haben, musste im gleichen Artikel jedoch einräumen, dass Alexander-McQueen-Chef Jonathan Akeroyd alles dementiert hatte: "Ich bin der CEO. Ich wüsste es, wenn wir das Kleid machen würden."

Also alles nur ein Gerücht?

Die Geheimniskrämerei hat Tradition

Auf den zweiten Blick wäre die Designerin Sarah Burton, 36, zwar eine originelle, aber keine ganz abwegige Wahl. Sie arbeitete seit 1996 für Alexander McQueen, zuletzt als seine rechte Hand; nach seinem Tod im Februar 2010 rückte sie als Kreativdirektorin nach und gilt inzwischen als eines der kommenden Talente im Modezirkus. Ihre erste eigene Kollektion wurde im vergangenen Herbst in Paris gefeiert - sie habe der Marke zu mehr Leichtigkeit und Weiblichkeit verholfen, hieß es.

Michelle Obama hat kürzlich ein viel beachtetes rotes Abendkleid von Sarah Burton bei einem Staatsbankett in China getragen. Und die Braut von Camillas Sohn Tom Parker Bowles trat 2005 in Alexander McQueen vor den Traualtar.

Das alles heißt natürlich nichts, und das Büro des Prinzen von Wales hat die Gerüchte dann auch mit totaler Missachtung gestraft. Man werde die Personalie Burton weder bestätigen noch dementieren, teilte Clarence House am Sonntag mit.

Die Geheimniskrämerei hat Tradition im Königreich: David und Elizabeth Emanuel, die 1981 das Hochzeitskleid für Diana entwarfen, sperrten die fertige Robe bis zum Stichtag in einen Tresor und stellten zwei Securityleute davor. Ein Glücksfall, heute wie damals, für die britischen Wettbüros. Bevor die Times Alexander McQueen auf den Titel hievte, wurden der britischen Designerin Philippa Lepley die größten Chancen eingeräumt, dicht gefolgt von Amanda Wakeley - beide sind Spezialistinnen für Hochzeitskleider.

Beim Designer für den Bräutigam scheint die Sache klar: Gieves and Hawkes, die Traditionsschneider aus No.1 Savile Row - who else?

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