Der Kulturmanager, Moderator und promovierte Jurist Gerald Matt, 64, empfängt in seinem Altbaubüro im sechsten Bezirk der Stadt Wien unweit der großen Museen. Im Hintergrund läuft Opernmusik, an den Wänden hängen unzählige Kunstwerke und Porträts von Marlene Dietrich bis Lenin, außerdem ein schwarzer Hai und andere Kuriositäten; vor dem Schreibtisch türmen sich Berge von Büchern auf dem Boden. Man merkt sofort: Das ist das Domizil eines Sammlers, der zu viele Interessen hat, um sich festlegen zu können - in Wien ist Matt auch bekannt für seine eleganten bis extravaganten Auftritte. Seine berühmte Krawattenkollektion mit 4000 Einzelstücken, die sich in seiner Privatwohnung befindet, hat die beiden Autoren Monika Helfer und Michael Köhlmeier zu einem Buch inspiriert: "Das Leben der Krawatten" (Brandstätter Verlag). Grund genug, mit dem Mann zu sprechen, ohne den die Wiener Gesellschaft deutlich langweiliger wäre.
Stil:"Es gibt Leute, die erfüllen den Raum mit ihrem Fluidum"
"Mode ist etwas Temporäres, es blitzt auf und ist wieder weg. In dem Sinn bin ich kein modischer Mensch", sagt Gerald Matt.
(Foto: Rafaela Pröll)Der Kurator und Sammler Gerald Matt ist eine elegante Erscheinung - und ohne ihn wäre die Wiener Gesellschaft deutlich langweiliger. Ein Gespräch über wahre Schönheit, den Dandy als Ideal und was zu einem guten Leben dazugehört.
Interview von Christian Mayer
Lesen Sie mehr zum Thema