Es gibt ein Lied der Sängerin Pink, in dem sie ein Gespräch mit dem amerikanischen Präsidenten fingiert. In der zweiten Strophe singt, oder besser, schreit sie: "You've come a long way, since whiskey and cocaine" - Du hast es nach Whiskey und Kokain ziemlich weit gebracht. Immer wieder wird George W. Bush mit seiner Vergangenheit als trinksüchtiger Mann, der einen Baseballklub an den Rand des Ruins trieb, konfrontiert.
Zu seinem ausschweifenden Lebensstil soll auch der Konsum nicht erlaubter Drogen wie Kokain gehört haben - was von Bush bisher weder bestätigt noch dementiert wurde. In der amerikanischen Fernsehsendung "ABC News" sprach er nun erstmals öffentlich und ausführlich über seine Alkoholsucht. Erst im Alter von vierzig Jahren - vor 20 Jahren also - habe er aufgehört zu trinken: "Ich bezweifle, dass ich hier stünde, hätte ich nicht aufgehört Whiskey, Bier und Wein zu trinken", sagte Bush. Zu den Gerüchten um die angebliche Kokainsucht äußerte er sich nicht.
"Eines Abends trank ich zu viel, da beschloss ich, es zu beenden", so Bush weiter. Bei der Feier anlässlich seines 40. Geburtstages habe er so viel getrunken, dass er am nächsten Morgen mit einem Kater aufwachte. Da habe er beschlossen, dem Alkohol abzuschwören. Er schloss sich der Midlands First United Methodist Church an und sei seitdem ein tiefgläubiger Christ. Der Entzug sei hart und beschwerlich gewesen. "Anders wäre es nicht gegangen", sagte Bush.
Der amerikanische Präsident begründete sein Alkoholgeständnis mit seiner Vorbildfunktion für junge Menschen. Kürzlich sprach er bei einer Pressekonferenz zu der jüngsten Drogenstatistik unter Teenagern in den Vereinigten Staaten mit einem drogensüchtigen Mädchen. Er sei von der Geschichte des Mädchens so gerührt gewesen, dass er ihr mitteilen wollte, dass sie nicht alleine sei im Kampf gegen die Sucht. "Dein Präsident hatte die gleiche schwere Entscheidung zu treffen", sagte Bush dem Mädchen. "Ich musste aufhören, denn die Sucht hatte Besitz von mir genommen. Ich war verliebt in Alkohol."
Aus diesem Grund sei es schwer gewesen, sich die Alkoholsucht einzugestehen: Es ist eine verdammt harte Sache, eine Sucht zu bekämpfen", sagte Bush. Er habe sich für seine Familie entschieden, den Kampf gegen den Alkohol gewonnen und sei sehr stolz darauf.
Den Geschmack am Bier hat George W. Bush dennoch nicht verloren. Allerdings trinkt er heute gerne mal "Buckler" - ein Alkoholfreies.