"Ich habe mir die Augen machen lassen", sagt George Clooney zu Julia Roberts. Im Fernsehen, so dass es jeder hören kann. Und prompt gehen die Meldungen um die Welt: "Diese Augen lügen" bis hin zu "George Clooney macht sich schöne Augen". Und schwups passt der "Sexiest Man Alive" in die schmierige Berlusconi-Schublade: Beide lassen an ihrer Schönheit feilen.
Der Fan seufzt dazu: Oh, wie schade. Das hat er doch gar nicht nötig. Die Tränensäcke haben doch überhaupt nicht gestört. Wie sagte Nicole Kidman noch: "Es sind seine Augen, dieser Blick, der manchmal ganz warm wirkt und oft rotzfrech."
Er ist doch ein Mann, der überall kann: Vom schrillen Vampir-Spektakel "From Dusk till Dawn", über die Schnulze "Tage wie dieser" bis hin zu den gesellschaftlich relevanten Filmen wie "Good Night, and Good Luck". Immer macht er eine gute Figur. Warum also dieser Quatsch mit den Augen?
Aber was soll der Mann auch sagen, wenn Julia ihn fragt: "Du, George, was war denn die größte Veränderung in deinem Leben?" Soll er ihr sagen: "Oh Mann, Julia, das war, als sich Lisa damals von mir getrennt hat. Ich bin bis heute noch nicht drüber weg." Selbst wenn es so wäre, gähn, dass will doch wirklich keiner hören. Also lieber sensationell die Hosen runterlassen und die Menschheit schocken mit der Schönheits-OP-Meldung. Das ist so schön irre wie die anderen bunten Nachrichten, die über ihn und von ihm selbst verbreitet werden: Er habe was mit Pamela Anderson. Er schneide sich die Haare mit der Küchenschere. Er liebe sein Hausschwein Max mehr als seine Freundin Lisa Snowdon.
Das sind die besten Nebelbomben, um abzulenken. Während ihm jetzt also alle prüfend in die Augen schauen, führt er uns an der Nase herum und serviert Informationen, die wir verdienen. Trash. Müll. Und wenn wir den schlucken: selber schuld.