Männer haben Pech: Französische Forscher haben festgestellt, dass nur Frauen von einer regelmäßigen Dosis Koffein - drei oder mehr Tassen Kaffee oder Tee am Tag - profitieren (Neurology , 2007, 69: 536-545).
Kaffee tut dem Gedächtnis gut - bei älteren Frauen jedenfalls.
(Foto: Foto: irisblende)Das Gedächtnis der koffeinierten Frauen, so das Ergebnis ihrer Studie, arbeitet besser. Und je älter die Konsumentin, desto wirkungsvoller das Getränk.
Rund 7000 Franzosen über 65 Jahren ließen sich dreimal innerhalb von vier Jahren zu ihrem Kaffee- und Tee-Verbrauch befragen. Außerdem testete das Team von Karen Ritchie vom französischen Forschungsinstitut INSERM jeweils die Gedächtnis-Leistung der Teilnehmer.
Das Ergebnis: Kaffeetrinkerinnen hatten im Alter von 65 Jahren ein 30 Prozent geringeres Risiko, vergesslich zu werden. Bei Frauen über 80 stieg die Chance, geistig fit zu bleiben, sogar um zwei Drittel, wenn sie statt einer Tasse oder weniger, drei Tassen Kaffee pro Tag tranken.
Die Forscher versuchten bei ihrer Studie alle anderen positiven und negativen Einflüsse auf das Gedächtnis zu berücksichtigen: Alter, Bildung, Behinderungen, Depression, hoher Blutdruck, Medikamente und Krankheiten kamen in vergleichbarem Maße bei Kaffee-Konsumenten und -Verweigerern vor.
Wieso die Kaffeetanten bei den sprachlichen und visuellen Gedächtnistest deutlich besser abschnitten, können die Wissenschaftler nicht sagen. "Aber die Ergebnisse sind interessant - Koffein wird bereits allerorts angewendet und hat weniger Nebenwirkungen als andere Behandlungen gegen nachlassende Geisteskraft. Und es bedarf nur kleiner Mengen für den nützlichen Effekt", so Ritchie.
Ritchie sagte, dass auch noch ungeklärt sei, warum ältere Männer hingegen völlig umsonst zur Kaffeebüchse greifen - von Geschmack und Belebung einmal abgesehen. "Frauen könnten empfänglicher für die Effekte von Koffein sein", so die Forscherin. "Ihr Körper könnte anders auf den Wirkstoff reagieren, oder sie könnten Koffein anders verarbeiten."