Eine Zeitlang sah es so aus, als würde es dieses Jubiläum nicht mehr erleben: Das Ampelmännchen wird 50 Jahre alt - und ist längst eine Kultfigur. Auf Ampeln in ganz Deutschland gibt es den Schritt vor, T-Shirts adelt es zum Modeobjekt. Das rot-grüne Verkehrszeichen hat eine Menge Konkurrenten - und endlich auch eine Frau.
Vor 50 Jahren wird im Verkehrsministerium der DDR ein neuartiges Lichtsignal für Fußgänger vorgestellt: Der Ampelmann. Er ist das Kind einer fortschrittsskeptischen Zeit: Tief im Westen sangen Simon and Garfunkel vom "Neon-Gott".
Im sozialistischen Teil Deutschlands trieb die Bürokraten die Sorge um, dass sich im hellen Schein der vielen neuen, bunten Leuchtreklamen die runden Scheiben der Ampelanlagen nicht mehr so gut unterscheiden lassen könnten. Besonders Fußgänger sah man gefährdet. Folgerichtig wurde eine fachkundige Stelle beauftragt, eine Lösung für das Problem zu ersinnen: der "Medizinische Dienst des Verkehrswesens der DDR - Direktion Berlin". Ihr Leiter sollte als Vater des Ampelmännchens in die (ost-) deutsche Kulturgeschichte eingehen.