Dieser Text stammt aus dem Familien-Newsletter der Süddeutschen Zeitung, der jeden Freitagabend verschickt wird. Hier können Sie ihn abonnieren.
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor Kurzem habe ich ein richtiges Schnäppchen auf Kleinanzeigen geschossen: Ein großes Trampolin wurde dort von einer Familie einfach verschenkt. Meine zweijährige Tochter konnte ihr Glück kaum fassen, als sie es eines Nachmittags in unserem Garten erblickte. Seither ist kein Tag vergangen, an dem sie nicht darauf gesprungen ist – und mich aufgefordert hat, mitzumachen.
Aber mein Beckenboden sagt dazu nein. Die Geburt meiner zweiten Tochter liegt zwar schon ein halbes Jahr zurück, doch beim Joggen kann ich spüren, wie sehr die Bänder und Muskeln in meinem Becken noch von der Belastung durch Schwangerschaft und Geburt überdehnt sind. Belaste ich sie nun durch kräftiges Hüpfen, könnte das zu einer Stressinkontinenz führen. Kein seltenes postpartales Symptom. Auch Hämorrhoiden, Organsenkungen, Stuhlinkontinenz, ja, sogar größere Füße sind normale Folgen von Schwangerschaft und Geburt. Nur hören viele Frauen zum ersten Mal davon, wenn sie bereits selbst betroffen sind – genau wie ich.
Das war der Beginn einer großen Recherche darüber, wie sich Körper durch Schwangerschaft und Geburt verändern und vor allem, wie Frauen, Hebammen, Ärzte und Ärztinnen darüber sprechen – und warum sie das so oft nicht tun. Den ganzen Text können Sie hier lesen.

Mutterschaft:Nach der Geburt: Mein Fremdkörper
Viele Frauen erkennen ihren Körper nach einer Geburt nicht wieder, manchen gehorcht er nicht mehr - und einige Veränderungen bleiben für immer. Warum wird darüber so wenig gesprochen?
Besonders interessant fand ich die Reaktion zweier Expertinnen vom Arbeitskreis für Frauengesundheit, die auf meine recherchierte Liste der möglichen Postpartum-Veränderungen zunächst mit Abwehr reagierten. Diese ließe Schwangerschaft, Geburt und das Danach als „sehr bedrohlich“ erscheinen, sagten mir Silke Koppermann und Barbara Blomeier vom Vorstand des AKF. „Das halten wir für eine fatale Botschaft und auch für falsch.“
Dabei geht es mir wirklich gar nicht darum, Frauen vom Kinderkriegen abzuhalten oder ihnen Angst zu machen. Ich war selbst sehr gerne schwanger, meine Kinder sind mir alle Begleiterscheinungen der Welt wert. Doch ich hätte gerne genauer gewusst, was auf mich zukommt.
Wie ging es Ihnen oder Ihrer Partnerin mit den körperlichen Veränderungen nach der Entbindung? Und hätte es Ihnen geholfen, vorher mehr über die möglichen Folgen zu erfahren – oder sind Sie im Nachhinein sogar ganz froh, nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet worden zu sein? Schreiben Sie mir gerne.
Ein schönes Wochenende wünscht
Marie-Louise Timcke