Süddeutsche Zeitung

Gastgeber sein:Feste feiern!

Lesezeit: 2 min

Geburtstag, Klassenparty, Halloween: Wie geht man mit streitenden Gästen um? Was sollte man alles bedenken? Gute Tipps von einem Profi.

Von Juliane von Wedemeyer

Wer eine Party veranstaltet, will vor allem eins: mit seinen Freunden Spaß haben. Wie das mit der guten Stimmung klappt, weiß Marion Seike. Denn feiern gehört zu ihrem Beruf. Die Potsdamer Freizeitpädagogin hat schon mehr als 1000 Kinderfeste mitveranstaltet: Detektiv- und Weltraum-Geburtstage genauso wie Ägypten- und Filmdreh-Partys. Hier erzählt sie, was einen guten Gastgeber ausmacht und wie er auch schwierige Situationen meistert.

SZ: Darf der Gastgeber allein bestimmen, welche Musik gespielt wird?

Marion Seike: Es kommt darauf an: Feiert man seinen Geburtstag, ist das völlig in Ordnung. Schließlich sollte man dann ja selbst im Mittelpunkt stehen. Feiert man etwas anderes - Halloween oder Fasching etwa - sieht das anders aus. Dann könnte man die Gäste bitten, ein, zwei Lieblingslieder mitzubringen und alle abspielen.

Was, wenn jemand alles langweilig findet und nicht mitspielen möchte?

Es ist in Ordnung, wenn jemand mal ein Spiel aussetzt. Er könnte stattdessen Party-Fotos schießen. Möglich wäre aber auch, dass alle Gäste vor der Feier eine Spiele-Idee auf einen Zettel schreiben und ihn in eine Box werfen. Daraus wird dann jeweils ein Spiel gezogen. Dabei gilt: Jeder Gast spielt bei jedem Spiel mit, auch wenn es von jemand anderem vorgeschlagen wurde. Beim eigenen Wunschspiel sollen ja alle mitmachen.

Was tun, wenn es zwischen zwei Partygästen zum Streit kommt?

Kleinere Probleme kann man vielleicht gleich klären. Wenn das nicht geht, kann der Gastgeber die Gäste bitten, eine Streitpause einzulegen. Am nächsten Schultag zum Beispiel könnten sie das Thema dann in Ruhe bereden.

Was, wenn einer der Partygäste etwas vorschlägt, was die Eltern verboten haben?

Um solche Situationen zu vermeiden, sollte der Gastgeber vorher mit seinen Eltern genau vereinbaren, was erlaubt ist und was nicht: zum Beispiel, dass bei einer Übernachtungsparty ab 22 Uhr Handys tabu sind oder bei einer Spieleparty bestimmte Räume - etwa Geschwister- oder Elternschlafzimmer - nicht betreten werden dürfen. Die wichtigsten Regeln sollte man den Gästen kurz am Anfang der Party mitteilen. Diese Regeln gelten für alle. Der Gastgeber sollte darauf bestehen. Will sich trotzdem jemand nicht daran halten, sollte man seine Eltern dazuholen.

Muss der Gastgeber seinen Gästen alle Wünsche erfüllen?

Nein. Er darf seine Gäste allerdings schon verwöhnen. Sie sollen sich ja wohlfühlen. Aber er darf auch Grenzen setzen. Wenn zum Beispiel jemand ungefragt in Privatsachen rumkramt, darf er ihm das verbieten.

Darf ich meine Geschwister ausladen?

Wenn man möchte, ja. Das hängt vom Alter und von der Party ab. Sie können ja einen Freund besuchen oder Oma und Opa passen auf sie auf.

Müssen die Gäste aufräumen helfen?

Sie müssen nicht, aber es spricht nichts dagegen. Gemeinsam ist das Zimmer schnell wieder in Ordnung gebracht. Schließlich hatten ja auch alle gemeinsam Spaß.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2680638
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 10.10.2015
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.