Akkurat geschwungen schrieb Lissy Eckart das E auf die Liste. Den Querstrich des t zog sie in die Länge, genauso das letzte n in München, und das zweite i in Bildhauerei, als würde sie die Worte ausklingen lassen wollen. Familienname, Vorname, Geburtsort, Kunstfach - mehr war nicht nötig, als sie sich 1920 ins Matrikelbuch der Akademie der Bildenden Künste eintrug. Kein großer Aufwand, möchte man meinen, binnen weniger Sekunden muss die 29-Jährige die Kästchen auf Seite 15 ausgefüllt haben.
Geschichte: Frauen an der Kunstakademie:Aufruhr im Atelier
Seit 100 Jahren lässt die Münchner Akademie der Bildenden Künste offiziell Frauen zu. Die ersten Studentinnen hatten es nicht leicht - wussten sich aber zu behaupten.
Von Trisha Balster
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